Die Forschungsmission des zukünftigen DLR-Instituts in Zittau ist Null-Emission
Zittau, 11. März 2024. Wie können industrielle Prozesse neu gestaltet werden, um die Entstehung schädlicher Treibhausgase zu reduzieren? Und wie lassen sich bestehende Anlagen anpassen, um den Anforderungen der Dekarbonisierung gerecht zu werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Forschung des Instituts für CO2-arme Industrieprozesse am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zittau. Am 10. März 2021 wurde der Standort Zittau des neuen Instituts offiziell eröffnet, begleitet von einer virtuellen Veranstaltung.
Durch seine wissenschaftliche Arbeit wird das Institut in Zittau dazu beitragen, die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen, indem es energieintensive Prozesse dekarbonisiert und so großflächige Emissionen vermeidet. Dabei werden Lösungen entwickelt, die auch die regionalen Gegebenheiten und Strukturen berücksichtigen.
Wird hoffentlich auch ein Hinkucker: Der DLR-Standort Zittau
Auf dem langen Weg zu Dekarbonisierung und Energiewende
Wissenschaft braucht Raum
Bild von AsiaCultureCenter auf Pixabay
Die nächsten Schritte für das Vorhaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Zittau wurden erfolgreich gemeistert, und für das Jahr 2024 ist die Vorbereitung des neuen Standortes geplant. Denn im Jahr 2025 plant der Forschungsriese mit dem Bau in Zittau zu beginnen. Geplant ist der Bau einer Versuchshalle mit Bürogebäude sowie eines Kesselhauses. Dabei sollen auch lokale Unternehmen an Bau und Ausstattung beteiligt werden, angefangen von Tiefbauunternehmen für die Fundamente bis hin zum Hersteller von Büroeinrichtungen für die Türschilder am Büro. Durch diese Maßnahmen erweitert das DLR seine Kompetenzen in der Lausitz-Region im Bereich der Energieforschung. Das übergeordnete Ziel ist es, die Kohlendioxid- und Schadstoffemissionen von Industrieanlagen und Kraftwerken signifikant zu reduzieren.
Der Fokus liegt auf der Dekarbonisierung in energieintensiven Industriebereichen sowie auf der effizienten Nutzung und Speicherung von erneuerbarem Strom. Das neue DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse in Zittau wird mit seiner Forschung und Innovationskraft einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Ziel leisten. Durch diese Entwicklung wird eine umweltfreundliche und klimaneutrale Produktion schrittweise Realität. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Industrie und Politik ermöglicht es dem Freistaat Sachsen, bedeutende Impulse auf dem Weg zu einem dekarbonisierten Wirtschafts- und Energiesystem zu setzen.
Das Institut entwickelt und fördert diese Transformations-Prozesse in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Wissenschaft und Industrie. Durch diese Partnerschaft trägt es aktiv zum Strukturwandel in der Region bei und unterstützt die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Bereits bestehende enge Kooperationen mit den Hochschulen in Zittau/Görlitz und Cottbus-Senftenberg sowie mit lokalen Industrieunternehmen sind bereits vorhanden und werden ausgebaut. Durch den engen Austausch wird sichergestellt, dass Wissen von der Grundlagenforschung in die angewandte Forschung bis hin zu industriellen Anwendungen transferiert wird.
Forschung und Entwicklung für eine nachhaltig funktionierende Wirtschaftsregion
Das Institut begann vor zwei Jahren mit drei Mitarbeitern in Räumlichkeiten der Hochschule und zog dann in die Mandauhöfe um, wo es derzeit 21 Mitarbeiter beschäftigt. Seit Sommer 2023 nutzt das Institut eine angemietete Halle in Olbersdorf für praktische Tests. Neben der Pilotanlage für Hochtemperatur-Wärmepumpen werden dort auch weitere Versuchsstände für die Forschung zu kohlenstoffarmen Energieträgern aufgebaut. Langfristig strebt das DLR an, am Standort in Zittau etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen.
In Zittau konzentriert sich die Forschung auf die Schwerpunkte "Kohlenstoffarme Reduktionsmittel" und "Hochtemperatur-Wärmepumpen". Die Entwicklung von neuartigen Hochleistungswärmepumpen zielt darauf ab, CO2-neutrale Hochtemperatur-Prozesswärme bereitzustellen. Aktuell wird der hohe Bedarf der Industrie hauptsächlich durch fossile Brennstoffe gedeckt. Hochtemperatur-Prozesswärme ist besonders in Branchen wie der Lebensmittelindustrie, der Papierindustrie, der chemischen Industrie oder im Fahrzeugbau unverzichtbar. Die Herausforderung besteht darin, diese Wärme effizient aus regenerativem Strom zu erzeugen. In der Forschungsanlage in Zittau wird beispielsweise mit Wasser oder Wasserdampf gearbeitet.
Im Forschungsbereich "Kohlenstoffarme Reduktionsmittel" spielt Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Hier wird untersucht, wie Prozesse umgestaltet werden können, um herstellungsbedingte CO2-Emissionen zu vermeiden. Eine Möglichkeit dazu besteht darin, regenerativ erzeugten Wasserstoff oder teilweise auch Abfallbiomasse zu nutzen. Das DLR hat sich für Zittau vor allem aufgrund der langjährigen Kompetenz der Hochschule im Energiesektor und der bestehenden Partnerschaft mit großen Firmen in der Region – wie beispielsweise Siemens – entschieden.
60 Tage im Bett
Von Michael Glomb am 22.04.2024 - 19:20Uhr
Wunderbar ist Hochschule Zittau.
Ich habe im Fernstudium von Dresden aus den Dipl.-Ing.-Ök. vor der Wende erworben.
Jetzt bin ich Rentner und würde mich für die Forschung 60 Tage ins Bett legen.
Wo muss ich mich melden?
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- Quelle: red / DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- Erstellt am 11.03.2024 - 09:23Uhr | Zuletzt geändert am 11.03.2024 - 13:38Uhr
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