Förderung für Zittauer Unternehmen

Förderung für Zittauer UnternehmenZittau, 2. Mai 2019. Seit einem knappen Jahr und noch bis Ende 2019 können die kleine Unternehmen, die im Fördergebiet Zittau-Mitte ansässig sind oder ansässig werden wollen, Investitionsförderung beantragen. Das Fördergebiet umfasst ungefähr das Areal vom Bahnhof über die Innenstadt bis hin zum Campus.

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Anhaltende Nachfrage nach Fördermitteln für kleine Unternehmen

Anhaltende Nachfrage nach Fördermitteln für kleine Unternehmen
Zittau ist – auf dem Weg zur Kulturhauptstadt3 Europas 2025 – in Veränderung

Per Stand 23. April 2019 gab es zum Förderprogramm bei der städtischen Wirtschaftsförderung 66 Fördermittelberatungen, wobei bislang 19 Vorhaben mit insgesamt 1,082 Millionen Euro Investitionsvolumen – im Schnitt also je knapp 57.000 Euro – bewilligt wurden. Wohlgemerkt Investitionsvolumen, denn die bewilligten Zuwendungen beliefen sich auf zusammen 306.000 Euro, also durchschnittlich reichlich 16.000 Euro pro beantragtem Projekt – anders gesagt: Von den Investitionssummen wurden im Schnitt reichlich 28 Prozent aus den von der Stadt Zittau gewährten Fördermitteln finanziert.

Bereits realisiert sind beispielsweise diese Investitionen:

  • Theile & Wagner GmbH & Co.KG: Erneuerung der Wärmeerzeugungsanlage
  • Restaurant Cavallino: Anschaffung eines Softeisautomaten
  • Restaurant La Casa Vecchia: Erneuerung der Außengastronomie
  • Hals-über-Krusekopf GmbH: Modernisierung des Ladengeschäfts
  • Lust Bäckerei & Café e.K.: Klimatisierung des Cafés Markt 6
  • Uhreninsel Zittau: Investitionen / Umzug auf die Reichenberger Straße
  • Intersport Kunick: Modernisierung des Ladengeschäftes
  • Orthopädieschuhtechnik Kittel: Anschaffung von Gerätschaften für die elektronische Fuß- und Ganganalyse
  • FG-Moden: Neugestaltung des Verkaufsraums

Zehn weitere Vorhaben befinden sich noch in der Umsetzung, so mit dem Unverpacktladen ein für Zittau ganz neues Konzept. Familie Dreja, beide Existenzgründer, eröffneten ihren Laden mit dem Namen "Aurélie" am 15. April 2019 auf der Bautzner Straße.

Woher kommt der warme Regen?

Die Stadt Zittau vergibt im Rahmen der Richtlinie "Nachhaltige Stadtentwicklung EFRE 2014 bis 2020" Fördermittel für Investitionsvorhaben kleiner Unternehmen im Gebiet Zittau-Mitte.

Damit sollen
  • Arbeitsplätze entstehen oder erhalten,
  • die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit von Betrieben und Betriebsstätten gestärkt,
  • die Investitionstätigkeit von Betrieben und Betriebsstätten verbessert sowie
  • das Unternehmertum gestärkt
werden. Für diese Zwecke steht in den Jahren von 2018 is 2020 ein Budget in Höhe von 482.300 Euro bereit. Gefördert werden investive Vorhaben kleiner Unternehmen; die maximale Förderquote beträgt 40 Prozent, wobei der Förderbetrag zwischen mindestens 2.000 Euro und höchstens 50.000 Euro liegt.

Beantragen!
Antragstellung und die Beratung dazu erfolgen bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Zittau, den Beschluss über die Fördermittel treffen der Technische Ausschuss und der Vergabeausschuss. Noch bis Ende 2019 können Anträge von im Fördergebiet ansässigen oder hier ansiedlungswilligen Unternehmen gestellt werden.



Kommentar:

So schön, gut und wichtig Fördermittel auch sein mögen, sie bergen eine Gefahr: Wie ein Junkie an die Droge gewöhnen sich Unternehmen daran und so, wie der Junkie versucht, an seine Droge heranzukommen, beginnen Unternehmen, sich nicht mehr am Markt auszurichten, sondern danach, was gerade gefördert wird. Mit klassischer Unternehmensstrategie hat es nun mal nichts zu tun, wenn gesagt wird: "Wenn es gefördert wird, dann machen wir das!" – oder noch schlimmer: "Was Sie da anbieten, ist sehr gut! Wenn Sie Fördermittel mitbringen, können Sie wiederkommen!" Bis zu staatlichen Bilanzierung ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.

Die Corona-Krise legt nun zum Jahresausklang 2020 offen, welche Unternehmen am Markt orientiert sind, wo nur Fördermittel mitgenommen wurden und welche lediglich als verlängerte Werkbänke dienten, die bei sinkender Nachfrage gekappt werden. Gut beraten sind Unternehmen, die eigene Strategien entwickeln, wie sie ihren Absatz sichern können. Denn nur Unternehmen, die verkaufen, können auch ihrer sozialen Komponente gerecht werden, meint

Ihr Thomas Beier



Update:
Noch ist die Corona-Krise nicht ganz überwunden, zeigt sich im Herbst 2022 die nächste Krise in aller Deutlichkeit: Erheblich gestiegene Strompreise und vervielfachte Gaspreise zwingen, Energie einzusparen. Dennoch gibt es heftige Konsequenzen für die Wirtschaft und Privathaushalte an. Der im Zittauer Anzeiger am 21. September 2022 veröffentlichte Artikel "Energiepreise als Rutschbahn in die Rezession?" befasst sich mit dem Thema.

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  • Quelle: red | Fotos: © Zittauer Anzeiger
  • Erstellt am 02.05.2019 - 14:06Uhr | Zuletzt geändert am 18.01.2023 - 17:53Uhr
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