Zittau sagt Görlitz danke

Zittau sagt Görlitz dankeZittau, 17. Dezember 2014. Von Elke Fasler. Ich war gerade in meiner Lieblingsdrogerie einkaufen, da kam ein junger Mann auf mich zu, im Schlepptau eine Truppe fröhlicher Männer und Frauen: "Entschuldigung, wie kommen wir zu dem Laden, wo diese leckeren Pastaspezialitäten hergestellt werden?" Da ich sehr umständlich im Erklären bin und das Geschäft sich gleich in der Nähe befand, ging ich die paar Meter bis Sichtweite mit. Der Pasta-Spezialitätenladen befindet sich in einem wertvollen, sanierten Baudenkmal in der Zittauer Neustadt. Die Touristen waren allein schon vom Anblick des Gebäudes begeistert. "In Görlitz hat man uns gesagt, dass wir uns Zittau unbedingt anschauen müssen. Ihr habt doch auch diese Fastentücher?“ Ich erzählte abschließend, dass sich das Museum inklusive der weltweit einmaligen Ausstellungsstücke nur wenige Meter vom Spezialitätenladen entfernt befindet.

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Gute Laune steckt an

Gute Laune steckt an
Einst hatte Zittau den Beinamen "Die Reiche". Verklemmte Verantwortungsträger haben das nur aufs Geld bezogen und dieses Attribut aus dem Stadtsignet entfernt.

Vielleicht hatte mich die gute Laune der Urlauber angesteckt, denn an diesem Tag erlebte ich Zittaus Charme und die vielen individuellen Einkaufsmöglichkeiten viel bewusster. Während ich üblicherweise in der Innenstadt darüber grüble, was gemacht werden müsste, um für die vielen leerstehenden Wohnungen in der historischen Innenstadt Mieter zu gewinnen, so war an diesem Tag mein Blick frei für die Sehenswürdigkeiten der Stadt und die Vielfalt der Geschäfte. Jedes Schaufenster beeindruckt durch eine originelle Gestaltung. Die Geschäftsräume haben ein ganz besonderes Flair, da in den geschichtsträchtigen Gebäuden eine ganz besondere Präsentation der Ware möglich ist.

Um in solch einer Atmosphäre einkaufen gehen zu können, fahren Großstädter oft etliche Kilometer, geplagt vom Verkehrsstau und der nervigen Suche nach Parkplätzen. Ich gestehe, dass auch ich immer öfter meine Einkäufe per Mausklick erledige. Die Zittauer Einzelhändler wissen von diesem veränderten Kundenverhalten und deshalb suchen sie nach Konzepten, wie sie trotz Internetzeitalters bestehen können.

Deutschlandweit steht der Handel vor einem Wandel

Doch ohne Handel im Zentrum stirbt die Seele einer Stadt. Einkaufen ist viel mehr als nur der Erwerb von Waren. Einkaufen ist Kommunikation und auch die Gastronomie profitiert davon. Dieser Stadtbummel hat mir persönlich gezeigt, wie schön es sein kann, beim Stöbern nach Weihnachtsgeschenken mit allen Sinnen zu genießen. Im Buch zu blättern, um wenigstens ansatzweise die Gesamtgestaltung der Lektüre zu erfahren oder die Qualität verschiedener Teesorten über den Duft zu erspüren und und und...

Zittaus Ladeninhaber haben Angebote für jeden Geldbeutel – vom Schnäppchen bis zum gehobenen Anspruch. Bei meinem Stadtrundgang traf ich zufällig nochmals die Touristen. "Zittau ist superschön!", riefen sie mir zu. Laut genug, so dass andere es auch hören konnten.

Danke für die Werbung, Görlitz! Bei der nächsten Gelegenheit empfehlen wir Zittauer unseren Touristen auch einen Besuch Eurer Stadt. Wir sind ja unmittelbare Nachbarn.

Mehr Zittau!
www.zittau.de

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Vor geschlossenen Ladentüren

Von Gert W. Knop am 30.12.2014 - 03:38Uhr
Zittau sagt Görlitz danke!

Ja, aber noch schöner wäre ein Einkauf an Samstagen in Zittaus Innenstadt, wenn die meisten Geschäfte nicht um 12 Uhr schließen würden!

Ich sprach schon mit zahlreichen Besuchern unserer Stadt, die an einem Samstagnachmittag gerne in den Geschäften der Innenstadt etwas gekauft hätten, aber leider standen sie dann vor geschlossenen Türen!

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 17.12.2014 - 08:19Uhr | Zuletzt geändert am 06.10.2022 - 20:34Uhr
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