Das Alter als neue Chance

Das Alter als neue ChanceZittau, 14. Januar 2021. Da man dem Älterwerden nicht entgehen kann ist jeder gut beraten, möglichst viel dafür zu tun, damit man die letzten Lebensabschnitte mit Freude und Spaß erleben kann. "Als Studenten haben wir uns vorgenommen, als Rentner vor dem Caféhaus zu sitzen und den jungen Weibern hinterherzupfeifen – jetzt wir machen das", war im letzten Sommer auf einem Klassentreffen ergrauter Herrschaften zu hören. Selbstverständlich kann man mehr tun, als auf dem Zittauer Markt genderbewusste Schönheiten zu ärgern.

Abb.: New York, wir kommen! Immer wieder überraschen erlebnishungrige Senioren mit mehr oder weniger exotischen Reisezielen – Reiseveranstalter sollten sich für die Zeit nach Corona darauf einstellen und mehr als dröge Stadtführungen anbieten
Foto: Witizia / Iris Vallejo, Pixabay License
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Beweglichkeit und Agilität durch Teilhabe und Reisen erhalten

Im Rentenalter Sport zu treiben und an verschiedenen Unternehmungen mitzuwirken, ist für viele Senioren wichtig, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben – wie wichtig, das macht der aktuelle Lockdown vielen schmerzhaft deutlich. Dabei tragen doch ein Besuch im Gerhart-Hauptmann-Theater oder – besonders für im Herzen Junggebliebene – in der Hillerschen Villa oder die Beteiligung im Sportverein dazu bei, nicht zu vereinsamen. Regelmäßige Bewegung hält auch im fortgeschrittenen Alter fit, tut den Blutgefäßen gut und kann einem Muskelabbau entgegenwirken. Andererseits ist der Kontakt zu anderen Leuten jeden Alters wichtig, um sich auszutauschen und nicht nur in der Vergangenheit zu leben. Es ist nie zu spät, wertvolle Freundschaften zu knüpfen und eine neue Liebe im Alter hat einen ganz eigenen Reiz und bringt neuen Schwung.

Sind bereits körperliche Einschränkungen vorhanden, sorgen spezielle Übungen für die Linderung eventueller Schmerzen. Innovative Hilfsmittel helfen bei Gebrechen, das Leben zu erleichtern, möglichst lange selbständig zu bleiben oder etwa einen Aufenthalt im Freien zu genießen. Das eigene Zuhause kann barrierefrei umgebaut werden und mit modernen Wohnraumlösungen wird der Alltag angenehm gestaltet. Wenn der Geldbeutel mitspielt steht nichts entgegen, gerade im Alter, wenn die Kinder auf eigenen Füßen stehen, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Allerdings hängt Genuss nicht vom Geld ab und man kann sich auch mit kleinem Geld viele Erlebnisse gönnen, etwa durch mehr oder weniger ausgedehnte Reisen.

In den USA gelten umfangreiche Reisebestimmungen

Neben Beschäftigung und Abwechslung am Heimatort buchen rüstige Ehepaare immer wieder gerne eine Reise in europäische Länder oder auf andere Kontinente, jedenfalls vor Corona und danach bestimmt wieder. Fremde Kulturen kennenzulernen und die südliche Sonne zu genießen ist im Alter ein beliebter Zeitvertreib. Auch Städtereisen oder Kurztrips werden gerne unternommen. Diese haben den Vorteil, dass sich Senioren für einige Tage vom gewohnten Umfeld entfernen müssen und so neue Eindrücke gewinnen und geistig flexibel bleiben. Für etwas längere Reisen wählen Senioren – Tendenz steigend – die USA, darunter viele, die wenigstens einmal im Leben das Land der unbegrenzten Möglichkeiten erkunden wollen.

Vom europäischen Schengenraum verwöhnte Bundesbürger sollten nicht vergessen: Für einige Staaten benötigt man ein Visum, um einreisen zu können. Dazu gehören zum Beispiel Australien, Neuseeland oder Kanada. Bereits seit 2009 ist eine elektronische Genehmigung für die USA erforderlich. Der Antrag sollte frühzeitig gestellt werden, da die Bearbeitung der Unterlagen gewöhnlich bis zu 72 Stunden dauern kann. Ohne das vorliegende Dokument wird die Einreise verweigert. Für einen Besuch in den Vereinigten Staaten etwa muss vor Reisebeginn eine ESTA-Reisegenehmigung beantragt werden. Diese gilt für berufliche oder private Reisen. Hier handelt es sich um das Programm Visa Waiver, also um visafreies Einreisen in die USA. Mit dieser Erlaubnis können sich Besucher bis zu 90 Tagen ohne Visum in den Vereinigten Staaten aufhalten.

Früher wurden manuelle Vordrucke im Flugzeug oder auf dem Schiff ausgefüllt, heutzutage ist eine Antragstellung im Internet bequemer. Auf speziellen Seiten kann der Antrag gestellt werden. Zudem bieten spezialisierte Agenturen Hilfestellung bei allen Fragen zum ESTA-Antrag. Durch das System wird eine lückenlose Angabe aller persönlichen und relevanten Daten sichergestellt. Aufgrund der unkomplizierten Abwicklung kann die Bearbeitungsdauer verkürzt werden und beträgt dann meist nur noch bis zu 48 Stunden.

Die Unterschiede beim Datenschutz sind gravierend

Gerade bei der Nutzung des Internets muss auf einen umfassenden Datenschutz geachtet werden. In den USA gibt es kein grundsätzliches Datenschutzgesetz. Lediglich in einzelnen Branchen wurden Richtlinien ausgearbeitet. Dazu gehören das Gesundheitswesen, die Finanzsparte sowie die Zweige Wirtschaft und Handel.

Und da liegt der Hase im Pfeffer: Mit dem Inkrafttreten der europäischen Datenschutzrichtlinie im 1995 ist festgelegt, keine vertraulichen Informationen in Drittländer zu übermitteln; zu diesen Staaten gehört auch Nordamerika. Um jedoch einen reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten, wurden entsprechende Sonderregelungen mit den USA vereinbart. Im Gegensatz zu den USA wird der Schutz von wichtigen Daten in Europa allgemeingültig und recht detailliert geregelt. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gilt seit 2018 und führte zu drastischen Veränderungen. Dieser verschärfte Datenschutz löste die Datenschutzrichtlinie ab und länderspezifische Gesetze wurden durch das EU-Recht ersetzt.

Die Unterschiede beim Datenschutz kommen durch unterschiedliche Sichtweisen zustanden, denn im Gegensatz zu den USA gehört in Europa der Schutz von persönlichen Daten zu den Grundrechten.

Unterm Strich

Das Reisen, gerade in unbekannte Länder, hat einen ganz eigenen Reiz. Man muss sich auf andere Kulturen und Sprachen einstellen sowie nicht alltägliche Situationen bewältigen. So ein kompletter Check-Out aus der gewohnten Umgebung fördert nicht nur den Erholungseffekt, sondern hält geistig flexibel und fördert soziale Kompetenzen, auch im höheren Alter. Reiselustige beziehungsweise erlebnishungrige Senioren, die den Schengenraum verlassen, kommen um die nötigen Formalien nicht herum. Bei europäischen Behörden und Dienstleistern kann man sich grundsätzlich darauf verlassen, dass der Datenschutz im vorgeschriebenen Maße gewährleistet ist. Senioren, die sich unsicher sind, können spezialisierte Dienstleister zu Rate ziehen.

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  • Quelle: red | Foto: Witizia / Iris Vallejo, Pixabay License
  • Erstellt am 14.01.2021 - 10:30Uhr | Zuletzt geändert am 14.01.2021 - 12:23Uhr
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