Wie man ein Büro einrichtet

Wie man ein Büro einrichtetZittau, 11. Februar 2019. Wer sich selbstständig machen möchte, der braucht in der Regel ein Büro. Dazu bieten sich das häusliche Arbeitszimmer, Coworking Spaces oder ein angemietetes Büro an. Wer Platz für ein häusliches Arbeitszimmer hat, sollte darauf achten, dass es möglichst vom Finanzamt anerkannt wird, um Kosten geltend machen zu können. Echte Coworking Spaces, wo man einen Arbeitsplatz und vielleicht auch Gleichgesinnte findet, sind in der Oberlausitz – abgesehen vom KoLABORacja in Görlitz – noch Mangelware. Für alle, die auf Bürosuche sind, hat der Zittauer Anzeiger einige Tipps zusammengestellt.
Abbildung oben: Leben und arbeiten in Zittau, der Stadt am Zittauer Gebirge im sächsisch-polnisch-tschechischen Dreiländereck. Hier ist eine ausgeprägte soziokulturelle Szene zu finden, die historische Stadt lockt mit günstigen Räumen und Immobilien für Gewerbetreibende und Freiberufler.

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Vieles will bedacht sein

Vieles will bedacht sein
Claudia Muntschick vom Team Kreatives Sachsen bei der Eröffnung einer Beratungsstelle für Kultur- und Kreativschaffende im Wächterhaus auf der Inneren Weberstraße 17. Anderswo längst knapp, bietet Zittau inspirierende Möglichkeiten für Ateliers und Büros

Sehr wichtig bei der Auswahl eines Büroraumes ist die Fläche. Ein zu kleines Büro bringt vor allem dann nichts, wenn man mit einer oder mehreren Personen zusammenarbeitet oder Besucher empfangen will. Faustregel: Jeder Arbeitsplatz braucht mindestens zehn Quadratmeter Fläche. Auf zehn Quadratmetern Fläche ist genügend Platz für Möbel und sich zu bewegen.

Wer sich auf seine Arbeit konzentrieren will, braucht Raum und nicht zuletzt ein Stück Abstand zu anderen. So können in einem Großraumbüro beim Unterschreiten der genannten zehn Quadratmeter schnell Probleme entstehen, weil man sich gegenseitig stört oder den Platz wegnimmt. Jeder sollte einen ausreichend großen Bereich für sich selbst haben, damit er von seiner Arbeit nicht abgelenkt wird. Ein Tipp zur Möblierung: Gute und preiswerte Büromöbel bekommt man bei Insolvenzversteigerungen.

Beachten sollte man auch, dass in zu engen oder falsch eingerichteten Räumen die Unfallgefahr steigt. Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) als gesetzliche Unfallversicherung hat einen Leitfaden für die Gestaltung von Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen (Download ca. 4,92 MB) herausgegeben.

Umwelteinflüsse

Das größte und schönste Büro bringt nichts, wenn man wegen Lärm nicht arbeiten kann oder die Produktivität eingeschränkt wird. Man sollte daher schon vor der Unterschrift unter den Mietvertrag darauf achten, dass es im Umfeld ruhig ist, damit sich die im Büro beschäftigten Mitarbeiter gut konzentrieren können.

Ein Büro, das schlecht schallisoliert ist und an einer Hauptverkehrsstraße liegt, könnte schnell Kopfschmerzen verursachen. Auch die Wärmedämmung und die Heizung sind wichtig: Selbst wenn die Heizung gut funktioniert, kann eine schlechte Dämmung im Winter zu einem ungemütlichen Raumklima führen – und erfahrungsgemäß frieren manche Leute schneller als andere.

Lichtverhältnisse

Arbeit im Dunkeln bringt keine Freude und tut den Augen nicht gut. Helle Räume hingegen sind perfekt. Entscheidend ist, dass es im Büroraum genügend Fenster gibt und der Lichteinfall nicht behindert wird. Gegen direkte Sonneneinstrahlung sollte ein flexibler Sonnenschutz vorhanden sein. Viele sind sich sicher, dass natürliches Tageslicht einen guten Einfluss auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit hat.

Selbstverständlich muss das Büro mit Leuchten ausgestattet sein, die den Raum hell genug beleuchten können. Man sollte aber auch darauf achten, dass die Leuchten so angebracht sind, dass die Mitarbeiter sich nicht von Reflexionen am Bildschirm gestört fühlen. Gegebenenfalls können zusätzliche Lichtquellen an den Arbeitsplätzen erforderlich sein, auf eine allgemeine Raumbeleuchtung kann aber nicht verzichtet werden.

Sicherheit

Arbeitsdokumente und teure Arbeitsmittel sollten in jedem Büro gut vergeschlossen werden können. Zu schnell kann es sonst passieren, dass wichtige Dokumente in die falschen Hände gelangen. Auch sollten Büros keine Flügeltüren (Türen aus zwei frei schwingenden Türflügeln) besitzen, denn hier können Einbrecher häufig besonders einfach und schnell einbrechen. Schließlich sollte im Büro auch ein Rauchmelder installiert sein oder nachgerüstet werden. Auch ein Feuerlöscher, der je nach Büroausstattung auch für Elektrogeräte geeignet ist, gehört auf die Checkliste.

Farben

Eine allgemeine Empfehlung ist es, keine dunklen Möbel in ein Büro zu stellen, dadurch wirkt das Büro nämlich insgesamt viel dunkler. Viele Menschen empfinden dunkle Möbel sehr schnell als regelrecht erdrückend. Was die Wände angeht, sind Farben kein Tabu. Einige Büros sind in dieser Hinsicht sehr kreativ gestaltet. Bunte Farben können viel Frische ins Büro bringen, nur allzu kräftigen Tönen und Kontrasten sollte man mit Vorsicht begegnen.

Gesetzliches

Spätestens, wenn Mitarbeiter beschäftigt werden, kommen das Arbeitsschutzgesetz mit der Arbeitsstättenverodnung und die Anforderungen der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ins Spiel.

Mehr:
Görlitzer Anzeiger vom 22.09.2017: Kreatives Sachsen: Jetzt auch in Zittau

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  • Quelle: red | Fotos: © Zittauer Anzeiger
  • Erstellt am 11.02.2019 - 07:28Uhr | Zuletzt geändert am 11.02.2019 - 10:55Uhr
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