Elektrifizierung in der Lausitz: PRO BAHN fordert Ausbau
Zittau, 11. Juni 2024. Der Fahrgastverband PRO BAHN - Regionalgruppe Ostsachsen - fordert die Einbindung des Lausitzer Streckennetzes in die „Transeuropäischen Netze“ (TEN). Moritz Filter, Co-Sprecher der Regionalgruppe, betont, dass zu DDR-Zeiten Direktverbindungen von der Lausitz nach Warschau, Košice, Krakau, München und zeitweilig sogar nach Paris bestanden. Heute fehlen solche internationalen Verbindungen, und selbst Berlin, Breslau oder Liberec sind ohne Umsteigen nicht erreichbar. Die Elektrifizierung der Bahnstrecken in der Lausitz wurde nach der Wende vernachlässigt. Pläne der „Deutschen Reichsbahn“ zur Elektrifizierung der Strecken Cottbus-Görlitz und Dresden-Görlitz liegen seit 34 Jahren ungenutzt in Schubladen.
PRO BAHN fordert besseren Bahnanschluss für die Lausitz. ymbolbild
Foto: Goran Horvat auf Pixabay
Fehlende internationale Verbindungen
Heute ist Cottbus die einzige Lausitzer Stadt mit Fernverkehrsanschluss. Ein täglicher Intercity nach Berlin, Hannover und Norddeich Mole - außer an Wochenenden - reicht nicht aus. Internationale Züge umgehen die Lausitz. Die bis 2018 fernverkehrstauglich ausgebaute Achse Hoyerswerda-Węgliniec wird nicht genutzt, obwohl hier EuroCity-Züge von Frankfurt (Main) über Leipzig und Breslau nach Krakau verkehren könnten. Die sächsischen Zuschüsse für den Ausbau dieser Strecke wären somit vergeblich gewesen.
Ingo Koschenz, Co-Sprecher der Regionalgruppe und Referent für Osteuropaverkehre im PRO BAHN Bundesvorstand, kritisiert, dass die Bundespolitik die Verkehrswende predigt, aber zu wenig für deren Umsetzung in der Lausitz tut. Auch das Engagement der Ministerpräsidenten Woidke und Kretschmer habe bislang keine Fortschritte gebracht. Polen und Tschechien haben ihre Strecken bereits modernisiert und in die TEN-Netze integriert. Deutschland hingegen hat seine Ausbauversprechen von 2003 bisher nicht eingelöst.
Forderung nach Klarheit und Ausbau
Matthias Böhm, Fahrplanexperte der Regionalgruppe und Stadtrat in Zittau, bedauert, dass Zittau in den Elektrifizierungsplänen der Bundesebene nicht berücksichtigt wird. Das Dreiländereck droht somit ins Hintertreffen zu geraten. Insbesondere die Verbindungen nach Liberec könnten Zittau umfahren. PRO BAHN schlägt vor, den Fahrdraht im Zuge des Ausbaus der Strecke Dresden-Görlitz mit wenig Aufwand über die „Herrnhuter Bahn“ bis nach Zittau zu verlängern.
Die Regionalgruppe fordert ein klares Bekenntnis des Bundesverkehrsministeriums zur Elektrifizierung und zum zweigleisigen Ausbau der Strecken Cottbus-Görlitz und Dresden-Görlitz. Zudem soll Zittau wieder in die Planungen einbezogen werden. Die Mittel aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen stehen nur bis 2038 zur Verfügung. Ohne baldigen Planungs- und Baubeginn könnten diese Gelder verfallen. PRO BAHN fordert zudem die Einbindung der Lausitzer Strecken in die TEN-Netze in Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien.
Über den Fahrgastverband PRO BAHN
Der gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN vertritt bundesweit die Interessen von rund 4.000 Mitgliedern, die den öffentlichen Verkehr nutzen. Ehrenamtlich aktiv, arbeitet PRO BAHN in zahlreichen Gremien und übt Einfluss auf Politiker, Behörden und Verkehrsunternehmen aus, um den öffentlichen Personenverkehr attraktiver und besser zu gestalten. Der Landesverband Mitteldeutschland umfasst die Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt.
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- Quelle: red / Fahrgastverband PRO BAHN Landesverband Mitteldeutschland e.V.
- Erstellt am 03.06.2024 - 12:59Uhr | Zuletzt geändert am 11.06.2024 - 12:32Uhr
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