Barrierefreies Reisen: Nicht zu viel Zeit bei der Reiseplanung lassen

Barrierefreies Reisen: Nicht zu viel Zeit bei der Reiseplanung lassenGörlitz, 31. Dezember 2021. Was, das Jahr geht zu Ende und der nächste große Urlaub ist noch nicht in Sack und Tüten? Tatsächlich: Immer mehr Urlauber buchen ihre Reise kurzfristig – ein Trend, der nicht neu ist. Dies hat für die Reisenden einige Vorteile, aber auch Nachteile. Zu den Vorteilen gehört die Flexibilität: Wird der Sommer in Deutschland warm und trocken oder ist es doch besser, eine Reise in die Mittelmeerregion zu planen? Auf klimatische und geopolitische Krisen können Reisende bei kurzfristigen Buchungen besser reagieren. Jedoch gibt es, wie gesagt, auch Nachteile.

Abb.: Das neue Schloss im Muskauer Park ist dank seiner großen Rampen für Rollstuhlfahrer sehr gut erreichbar
Foto: © BeierMedia.de
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Reiseveranstalter kommen den Urlaubern entgegen

 Reiseveranstalter kommen den Urlaubern entgegen
Die "Dresden" stromaufwärts in Richtung Pillnitz und Bad Schandau vor dem Fernsehturm Dresden-Wachwitz
Foto: © BeierMedia.de

Dieser um sich greifende Hang zu kurzfristigen Buchungen ist für Reiseveranstalter schwierig, weil sie dadurch nicht mehr langfristig planen können. Sie sitzen auf großen Kontingenten und müssen entscheiden, ob sie einen Teil der Betten und Flugsitze wieder auf den Weltmarkt geben. Dies bedeutet, dass dann zumindest ein Teil dieser Kapazitäten in Deutschland nicht mehr zur Verfügung steht. Dies ist nicht nur für die Margen der Reiseunternahmen ungünstig, sondern Reisewillige müssen sich mit einem knapperen Angebot begnügen, was zu steigenden Preisen führen kann.

Um zuverlässig planen zu können, bieten die Reiseveranstalter deshalb hohe Frühbucherrabatte an. Diese Preisnachlässe können seit vielen Jahren deutlich günstiger sein als Last-Minute-Preise. Die niedrigsten Preise gibt es traditionell in den Wintermonaten: Bis zu 50 Prozent können Kunden hier sparen. Um flexibler bei Krisen in den Urlaubsregionen reagieren zu können, bieten die meisten Anbieter zusätzlich großzügige Stornobedingungen und Umbuchungsmöglichkeiten an. Niemand soll in eine Region, in welcher gerade die Folgen des Klimawandels wüten oder ein Vulkan ausbricht, reisen müssen.

Barrierefreies Reisen muss gut vorbereitet sein

Noch wichtiger ist eine langfristige Reiseplanung für Menschen mit Handicap. In den letzten Jahren hat sich zwar viel getan, aber hochwertige, barrierefreie Unterkünfte sind weiterhin schnell vergriffen. Dies gilt auch für die Heimat. Der Vorteil, im Inland zu bleiben, liegt in der unbeschwerten Anreise. Nach wie vor ist Deutschland vergleichsweise wenig von Klima- und anderen Krisen betroffen.

Unser Land bietet zahlreiche behindertengerechte Ferienwohnungen. Aber auch hier gilt, dass die Nachfrage größer ist als das Angebot. Wer also eine komfortable Unterkunft für Menschen mit Handicap sucht, sollte nicht zu lange warten. Bei vielen Gastgebern sind übrigens auch Kurzaufenthalte, etwa über ein verlängertes Wochenende möglich.

Sachsens Schätze barrierefrei kennenlernen

Der Freistaat Sachsen ist ein Bundesland mit einer reichhaltigen Geschichte und zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Dabei müssen nicht unbedingt die großen Städte Dresden und Leipzig im Mittelpunkt stehen. Im Nordosten des Landes liegt ein Park, der an Schönheit kaum zu überbieten ist. Nicht zufällig steht der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Nicht nur die zauberhaften Parkanlagen sind für Rollstuhlfahrer frei zugänglich, auch die Ausstellungsräume im wieder aufgebauten Neuen Schloss sind barrierefrei gehalten.

Wer Dresden besuchte, sollte sich nicht das romantische Elbtal entgehen lassen. Es kann mit den Dampfern der Sächsischen Dampfschifffahrt entdeckt werden. Die Dampfer "Dresden" und "Leipzig" sowie die beiden Motorschiffe haben behindertengerechte Toiletten. Der Platz für Rollstühle ist jedoch begrenzt, weshalb eine vorherige Abstimmung mit dem Betreiber sinnvoll ist.

Auch elbabwärts hat Dresden viel zu bieten. Meißen gehört zu den wenigen deutschen Städten, die – wie in Ostsachsen fast überall – noch eine intakte Altstadt besitzen. Die Meißner Porzellanmanufaktur besitzt Weltruf. Die Geschichte der Region wurde nicht unwesentlich auf der Albrechtsburg geprägt, die ebenfalls weitgehend barrierefrei zugänglich ist. Auf den Berg fährt ein Panoramalift. Der Domplatz ist allerdings gepflastert.

In Sachsen gibt es viel zu entdecken

Sachsen hat noch viele andere Sehenswürdigkeiten, die auch mit dem Rollstuhl zugänglich sind. Reizvolle Regionen sind das Erzgebirge, das Vogtland und das neu entstandene Leipziger Seenland. Nostalgie kommt bei einer Fahrt mit der Schmalspurbahn auf im Zittauer Gebirge auf. Die Züge sind generell für Rollstuhlfahrer nutzbar, wenngleich eine Anmeldung 24 Stunden vor der Fahrt empfohlen wird.

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  • Quelle: red | Fotos: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 31.12.2021 - 07:47Uhr | Zuletzt geändert am 25.07.2022 - 09:39Uhr
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