Zittau als Hochschul- und angesehener Bildungsstandort in Deutschland

Zittau als Hochschul- und angesehener Bildungsstandort in DeutschlandZittau, 1. Juli 2020. Die Große Kreisstadt ist für viele Touristen, die zum ersten Mal in die Dreiländerregion kommen, vielleicht, um das Zittauer Gebirge zu besuchen, immer wieder der touristische Höhepunkt ihrer Reise. Wer hätte im äußersten Südosten Sachsens eine derartige Perle mit bedeutender Architektur wie dem Rathaus, dem Theater oder dem Museum Franziskanerkloster, um nur einige Beispiele zu nennen, erwartet?

Nein, das ist nicht der dozierende Prof im Hörsaal, sondern auf einer Campus Party in Zittau
Archivbild: Zittauer Anzeiger
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Zittau als Hochschulstadt – Vorteile in der Dreiländerregion

Zittau als Hochschulstadt – Vorteile in der Dreiländerregion
Blick über den modernen Zittauer Campus auf die Stadt
Archivbild: Zittauer Anzeiger

Ungeachtet dessen steht die Stadt mit ihren Schulen, Bildungseinrichtungen, der Hochschule Zittau/Görlitz und dem Internationalen Hochschulinstitut (IHI), einem Ableger der TU Dresden, für Bildungserfolg in einer Region, die sich immer deutlicher zum Herzen der kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Polen, Sachsen und Tschechien mausert.

Bildungsmöglichkeiten, die Lage im Kern der Dreiländerregion, die überschaubare und doch vielfältige Stadt, die im wahrsten Sinne des Wortes Freiräume für Initiativen und Unternehmungen bietet, nicht zuletzt die Kneipen und die Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten etwa am Olbersdorfer See oder im Zittauer Gebirge locken Studenten aus ganz Deutschland und Europa an.

Einziger Wermutstropfen: Vor dem Hintergrund der national-konservativen Regierung in Polen musste die TU Breslau (Wrocław) ihren Kooperationsvertrag mit der trinationalen Neisse University kündigen, an der neben der Zittauer Hochschule auch die TU Reichenberg (Liberec) beteiligt war. Die Neisse University bot ein englischsprachiges Bachelorstudium, bei dem jährlich der Studienort wechselte, von Reichenberg (TU) über Hirschberg (Jelenia Góra, TU Breslau) bis nach Görlitz, dem zweiten Standort der Hochschule Zittau/Görlitz. Inklusive war ein dreimonatiger Praktikumsaufenthalt, für den die Studenten sogar bis nach Japan und in die USA ausschwärmten. Nach dem polnischen Ausstieg soll das Projekt in anderer Form mit neuen Partnern weiterleben.

Top Studienbedingungen

Für junge Leute, die eine gegenüber den großen Universitätsstädten etwas andere, weit entspanntere Welt mit traumhaften Studienbedingungen entdecken wollen, ist Zittau der Geheimtipp schlechthin. Die Studiengänge bieten Aufstiegschancen überall, doch so mancher und so manche verlieben sich in diese spannende Region und bleiben. Natürlich tragen die Schönheit der Stadt Zittau und der Umgebung – vom fast alpinen Riesengebirge bis Dresden und Prag (Praha) liegt alles im Tagesausflugsbereich – dazu bei, dass junge Menschen ihren Weg nach Zittau finden. Dank Kulturhauptstadtbewerbung und mehrerer Tech-Unternehmen ist der Standort im Dreiländereck immer bekannter geworden.

Besonders viele Menschen aus Polen wie auch Tschechien finden ihren Weg nach Zittau, längst sind die früheren Grenzen im Alltag nicht mehr relevant. So ist es ganz selbstverständlich, mit der Bahn einen Ausflug ins Nahe Reichenberg zu machen, wo im heute eingemeindeten Ortsteil Maffersdorf der Autokonstrukteur Ferdinand Porsche (1875 bis 1951) aufwuchs. Heute ist sein Geburtshaus restauriert und zum Pilgerziel von Sportwagenfans geworden. Man sieht: Die heutige Dreiländerregion ist ein guter Startplatz für außergewöhnliche Karrieren.

Für Studenten wichtig ist freilich auch das Leben außerhalb von Hörsaal, Seminarraum und Versuchsfeld: Zur Partymeile wird Zittau während seiner berühmten Stadtfeste, zu denen neben dem eigentlichen Stadtfest auch das Spectaculum Citaviae und Ring on Feier zählen. Über jährliche Festivals und Höhepunkte wie das Neiße Filmfestival, das Mandau Jazz Festival, die Zittauer Filmnächte oder die jährlichen XTERRA Europameisterschaften im Zuge des O-SEE-Challenge-Triathlons gibt es einen Überblick auf der Website der Stadt Zittau.

In Zittau macht es Spaß, abends noch einmal loszuziehen und zu schauen, was die Stadt so bietet. Erwähnenswert ist die ausgerägte soziokulturelle Szene. Hier haben vor allem die engagierten Leute der Hillerschen Villa den Hut auf und sorgen dafür, dass beispielsweise im Café Jolesch Kelinkunst über die Bühne geht oder das Kronenkino – Deutschlands ältestes original erhaltenes Tonfilmtheater – mit Filmaufführungen oder Konzerten zum Leben erweckt wird. Auf die Gaststätten- und Kneipenszene dürften die Studenten in manch anderer Stadt neidisch sein, denkt man nur an die Kult-Uhr, die Seeger-Schänke, das Café Filmriss oder den Pub "The Real Ones". Wer raus aus der Stadt will, den locken die Berggaststätten im Zittauer Gebirge. Wer etwa zum ersten Mal zur Hochwaldbaude, original erhalten seit dem Wiederaufbau im Jahr 1937, aufsteigt, fühlt sich am Fuß des Gebäudes nach Transsylvanien versetzt. Hier findet man nicht nur die höchstgelegenen Wandererbetten des Zittauer Gebirges, sondern auch einen Wirt, die viel erzählen kann, wenn nicht gerade sommerlicher Hochbetrieb herrscht.

Praxisnah und familiär

Spätestens, wenn die Prüfungen näherrücken, sollten sich Studenten allerdings wieder öfter in der Hochschule sehen lassen – wobei: In Zittau kennen die Professoren und Seminarleiter ihre Studenten nicht nur beim Namen, sondern auch deren entwicklungsfähige Stärken. Während anderenorts Studenten oftmals zusehen müssen, wie sie angesichts überfüllter Hörsäle und Distanziertheit klarkommen, hat das Studium an der Hochschule Zittau/Görlitz nahezu Coaching-Charakter. Diese stark individuelle Förderung bereitet besonders gut auf das Berufsleben vor. Wer leistungsorientiert ist, wird dem Coaching auch im Berufsleben immer wieder begegnen, ganz egal, wohin es einen verschlägt. Natürlich sind hier die großen Städte am weitesten: Das Coaching für Akademiker in Berlin etwa hilft, die eigenen Erfolgspotenziale freizulegen, sichtbar zu machen und zu entwickeln.

Coaching intensiviert nicht nur die fachliche Entwicklung, sondern fördert zudem die Entwicklung der Persönlichkeit. Anders als bei einer herkömmlichen Weiterbildung, bei der im Grunde immer auch schon bekanntes oder später gar nicht benötigtes Wissen vermittelt wird, setzt Coaching individuell an Entwicklungspotenzialen und Nachholebedarf an und setzt sie in Relation zu den Erwartungen in der Wirtschaft, in den unterschiedlichsten Organisationen wie etwa Verwaltungen oder Wissenschaftseinrichtungen und in der Gesellschaft. Das macht Coaching für Absolventen hilfreich, denn es gibt Orientierung in der Arbeitswelt, verkürzt die Einarbeitung und vor allem hilft es, seine berufliche Chancen besser zu erkennen und zu nutzen.

Warum man heute in Zittau so viele erfolgreiche junge Menschen hervorbringt, ist vermutlich dem Charakter des Studiums, das die Hochschule selbst als "praxisnah und familiär" beschreibt, zu verdanken.

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  • Quelle: red | Fotos: © Zittauer Anzeiger
  • Erstellt am 01.07.2020 - 01:06Uhr | Zuletzt geändert am 08.03.2022 - 20:25Uhr
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