Mandaukaserne von innen
Zittau, 27. August 2018. Die Mandaukaserne: Für die Zittauer stadtbildprägend, ein Denkmal der Militärgeschichte, ein Denkmal der Konversion zum sozialen Wohnort, zum Verwaltungssitz. Heute wird nach neuen Nutzungskonzepten gesucht, um das Gebäude erhalten zu können.
Die Mandaukaserne im Herzen
Schon zum dritten Mal beteiligen sich die Retter der Mandaukaserne rund um Thomas Göttsberger am Tag des offenen Denkmals. In den letzten Jahren haben jeweils rund 3.000 Besucher den Weg in das markante historische Gebäude am Zittauer Martin-Wehnert-Platz gefunden.
Die Mandaukaserne, die früher wirklich direkt am Mandaufluss lag, ist ein bis vor hundert Jahren als Kaserne genutzter Monumentalbau mit Resten der umfriedeten Mauern, mit oktogonalen Ecktürmen und Zinnen, der 1868/69 unter Leitung von Emil Trummler erbaut wurde. Sie diente als Unterkunft für 1.200 Soldaten des Königlich Sächsischen dritten Infanterie-Regiments Nr. 102 Kronprinz König Ludwig III. von Bayern und wurde bis 1918 militärisch genutzt. Danach befanden sich Wohnungen und Verwaltungen im Gebäude. Seit 1997 leerstehend wurde das Gebäude in den Jahren 2015/2016 durch eine Notsicherung des Südturms, die vom Stadtforum Zittau und weiteren Gruppierungen mit breiter Bürgerbeteiligung initiiert wurde, vor dem geplanten Abriss gerettet. Am Denkmalstag können Teile des Südflügels besichtigt werden, zugleich finden Führungen statt.
Mandaukasernen-Programm zum Tag des offenen Denkmals
- Am 9. September 2018 wird von 11 bis 13 Uhr eine Modenschau zu sehen sein. Auf die beine stellen das der Modeexpress No. 1 und das Zittauer Traditionsgeschäft "Herrenausstatter Gullus", Livemusik dazu liefert das Duo Velix‘.
- Ausstellung: Acht Künstler zeigen Bilder, die erworben werden können. Darunter sind der Zittauer Dirk Pradel und Karl-Wolfgang Weber. Letzterer hat unlängst die Mandaukaserne gemalt, das Bild wurde mehrere Wochen im Schaufenster des Herrenausstatters Gullus am Rathausplatz gezeigt. Am Tag des offenen Denkmals ist es nochmals für die Öffentlichkeit in der Kaserne zu sehen. Außerdem stellen aus: Robert Knothe, Birgit Hentschel, Tobias Kießlich, Ramona Böhme und Uwe Preuß.
Joachim Hennig, der Senior der Zittauer Maler, hat es sich nicht nehmen lassen, einen Großteil seiner verfügbaren Bilder für die Ausstellung am Tag des offenen Denkmals zur Verfügung zu stellen. - Ein kleiner Trödelmarkt und eine Imbiss- und Getränkeversorgung runden das Angebotder Mandaukaserne als offenes Denkmal ab.
- Last not least: Thomas Göttsberger als Eigentümer der Mandaukaserne wird den ganzen Tag lang vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen.
Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonntag, 9. September 2018, von 10 bis 17 Uhr,
Mandaukaserne, Martin-Wehnert-Platz, 02763 Zittau
Kommentar:
Es ist eine Krux mit den ungenutzen Baudenkmalen: Sind sie einmal abgerissen, sind sie um nichts in der Welt zurückzubringen. Wenn überhaupt, treten an ihre Stelle seelenlose Neubauten, energetisch perfekt, doch ohne Spuren und Geschichte. Westdeutsche Legostädte künden ebenso davon wie jene Areale, die die SED-Linken abreißen ließen, um sie durch eine uniforme Betonarchitektur zu ersetzen.
Interessant scheint auch der wirtschaftliche Aspekt: Baudenkmale sind vorhanden, ganz ohne jede neue Investition. Klar kostet eine Sanierung Geld, doch in welchem Maße ist sie wirklich sinnvoll? Anhand der neuen Görlitzer Synagoge lässt sich nachvollziehen, wie eine Totalsanierung Spuren verwischt, gleichsam einem schlechten Gewissen folgend.
Ein Beispiel, dass es auch anders geht, liefert die Helene-Lina-Koch-Fabrik, kurz HeLiKo genannt, in Neugersdorf. Substanzerhalt und sozio-kulturelle Nutzung stehen hier im Mittelpunkt, zugleich basteln Enthusiasten an ihren Geschäftsideen.
So gesehen möchte man Mut für die Mandaukaserne wünschen. Sie passt in die Bestrebungen, Großstädter in die Provinz zu holen, Leute, die sich ihr Umfeld selbst schaffen. Wer die Mandaukasernen zum Tag des offenen Denkmals besichtigt ist gern aufgerufen, seine Ideen einzubringen, meint
Ihr Thomas Beier
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- Quelle: red | Fotos: © Zittauer Anzeiger
- Erstellt am 26.08.2018 - 22:38Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2018 - 23:31Uhr
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