Öffentliches Leben in Zittau eingeschränkt

Öffentliches Leben in Zittau eingeschränktZittau, 23. November 2021. Seit gestern gelten im Freistaat Sachsen schärfere Regeln, die dazu beitragen sollen, die vierte Welle der Coronapandemie möglichst bald wieder zum abklingen zu bringen. Die Städte der Oberlausitz, so auch Zittau, haben reagiert und entsprechende Regelungen getroffen.

Abb.: Portal des Zittauer Rathauses
Archivbild: Foto: © BeierMedia.de
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Realität sollte Impfverweigerern und Coronaleugnern zu denken geben

Thema: Corona-Pandemie

Corona-Pandemie

Die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) verlaufen pandemisch. Lebensgefahr besteht bei einer Erkrankung an Covid-19 vor allem für Immungeschwächte und Ältere. Vielfältige Maßnahmen sollen die Ausbreitung verlangsamen, um medizinische Kapazitäten nicht zu überlasten sowie Zeit zur Entwicklung eines Medikamentes und eines Impfstoffs zu gewinnen. Im Blickpunkt stehen auch die Wirtschaft und soziale Auswirkungen.

Die Stadtverwaltung Zittau hat reagiert und informiert außerdem regelmäßig beziehungsweise aktuell mit einer Corona-Sonderseite auf der städtischen Webseite.

Was die Zittauer Bürger und Besucher der Stadt jetzt wissen sollten

  1. Alle Kultureinrichtungen der Stadt Zittau bleiben geschlossen, auch die Städtischen Museen mit den Ausstellungen des Großen und Kleinen Fastentuches. Das Gute am Schlechten: Ausnahmen gelten für den Besuch der die Christian-Weise-Bibliothek und den Außenbereich des Tierparks.

  2. Der Zittauer Weihnachtsmarkt 2021 ist passé, noch ehe er begonnen hat. Die Stadtverwaltung bedauert dies und macht sich Gedanken, wie dennoch eine weihnachtliche Atmosphäre erzeugt werden lann. Mehr dazu soll in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.

  3. Geschlossen bleiben auch die Zittauer Schwimmhallen – so das architektonisch interessante Stadtbad – und die Saunen, aber es gibt Ausnahmen für medizinische Angebote und solche, die sich an Kinder bis 16 Jahre richten.

  4. Die Städtischen Sportanlagen und Sporthallen sind für den Breitensport tabu – außer bei Angeboten, die sich an Kinder bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres richten sowie für Angebote der Kinder- und Jugendhilfe.

  5. In der Stadtverwaltung Zittau gilt die 3G-Regelung am Arbeitsplatz, ebenso ist die Teilnahme an Stadtrats- und Gremiensitzungen für Stadträte, Mitarbeiter und Gäste nur nach Vorlage eines Impf-, Genesenen- oder anerkannten Testnachweises möglich.

Hinweis zur Sprachbenutzung
Auch in der Stadtverwaltung Zittau grassiert die Gendersprache, mit der die Regeln der deutschen Rechtschreibung ignoriert werden. Doch ist das nicht das eigentliche Problem, denn das besteht darin, dass Gendersprache eine weitere Spaltung der Gesellschaft fördert, nämlich jene in Frauen, Männer und Diverse. Die Zuweisung von Rollen kann der Gleichstellung nicht dienlich sein. Der Zittauer Anzeiger hat sich dafür entschieden, es beim generischen Maskulinum zu belassen, denn wir sprechen stets von Menschen. Das macht es übrigens überflüssig, etwa von "den Menschen im Freistaat Sachsen" zu sprechen, für die nun neue Regelungen gelten – oder meint wirklich jemand, dass sie für Tiere gelten könnten?



Kommentar:

Amtliche Verordnungen und Bestimmungen sind nötig, um allen die gleiche Orientierung und vor allem die gleichen Regeln zu bieten. Mancher wird sagen, das ist vernüftig so, andere meinen, alles sei völlig überzogen und wieder andere gehen die Einschränkungen nicht weit genug. Das kann man so stehenlassen, weil es ein Teil der Meinungsfreiheit ist. Für mich allerdings sind die Grenzen der Meinungsfreiheit schon erreicht, wenn scheinbare Informationen verbreitet werden, die manipuliert oder nicht zu Ende gedacht sind. Ein Beispiel ist die in den sozialen Netzwerken kursierende Meinung, eine Inzidenz von 500 sei nicht schlimm, denn 500 vom 100.000 seien ja nur 5 von 1.000.

Schauen wir mal näher: Die aktuelle Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Görlitz liegt, ganz grob, bei 1.000. Das bedeutet, Woche für Woche infizieren sich weitere 1.000 Personen von 100.000; bei rund 250.000 Landkreis-Einwohnern also 2.500.

Bezieht man das auf die Stadt Zittau mit ihren – damit es sich einfacher rechnen lässt – aufgerundet 25.000 Einwohnern, hat das folgende Wirkung hat: Es gibt 250 Corona-Neuinfektionen pro Woche. Pro Woche heißt aber, wenn man die aktuelle steile Zunahme des Wertes ausblendet, dass sich binnen zwölf Wochen mindestens 3.000 Personen infizieren. Davon landen im Schnitt über 40 auf der Intensivstation (ITS), zwar nicht zeitgleich, aber mit längerem Aufenthalt als andere. Von diesen 40 sterben statistisch gesehen ungefähr acht an Covid-19 – und übrigens nicht "mit Covid-19", man stirbt ja auch nicht "mit Krebs", sondern an Krebs und dem damit einhergehenden Versagen von Organen und Körperfuktionen.

Dass die Krankenhausbelastung keine Theorie ist, sondern Realität, zeigt sich hier: Am Standort Zittau des Klinikums Oberlausitzer Bergland sind sind nicht nur alle Intensivbetten, sondern insgeamt alle Corona-Betten belegt und es gibt einen Aufnahmestopp.

Wer bisher irrigen Meinungen und verfälschten oder falschen Nachrichten Glauben geschenkt hat, sollte sich spätestens jetzt von der Realität überzeugen lassen. Es ist schon so: Unabhängig von Verordnungen und Maßnahmen auf kommunaler Ebene trägt jeder Einzelne hohe Verantwortung und muss überlegen, wie man sich so verhalten kann, dass man selbst nicht infiziert wird und wenn es dennoch geschieht, möglichst andere nicht infiziert. Damit die Viruslast insgesamt gesenkt wird, Krankeitsverläufe milder sind und alle Betroffenen ausreichend medizinisch versorgt werden können, ist es wichtig, sich impfen zu lassen, meint

Ihr Thomas Beier

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  • Quelle: red / Kommentar: Thomas Beier | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 23.11.2021 - 08:06Uhr | Zuletzt geändert am 23.11.2021 - 09:28Uhr
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