Zwischen Lausche und Vesuv: Zittaus tiefgreifende Verbindungen zu Italien

Zwischen Lausche und Vesuv: Zittaus tiefgreifende Verbindungen zu Italien

Zittau, 13. Mai 2024. In Zittau wird die lange und vielschichtige Beziehung zu Italien mit der umfangreichen Ausstellung „Von der Lausche zum Vesuv – Zittau und Italien vom 17. bis 21. Jahrhundert“ gefeiert. Historische Belege und Kunstsammlungen verdeutlichen die tiefen kulturellen Verbindungen, die über Jahrhunderte gewachsen sind.

Adolf Thomas (1834–1887), Der Vesuv, 1870/72, Öl auf Leinwand

Foto: René E. Pech - Städtische Museen Zittau

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Historische Wurzeln und Kunstsammlungen

Schon im 17. Jahrhundert zog es Zittauer nach Italien, um in Städten wie Padua zu studieren und Venedig oder Rom zu erleben. Im 18. Jahrhundert begannen Zittauer Bürger, italienische Kunstwerke zu sammeln, die heute wichtige Bestandteile der städtischen Museen sind. Besonders bemerkenswert sind die Radierungen von Giovanni Battista Piranesi, die Ansichten von Rom zeigen und in der Zittauer Ratssammlung erhalten sind.


Künstlerische Inspiration und Austausch


Im 19. und frühen 20. Jahrhundert folgten lokale Künstler wie Adolf Thomas (1834-1887) und Albert Zimmermann (1808-1888) dem Ruf des Südens und schufen in Italien Werke, die heute als Zeugnisse der kulturellen Verflechtungen dienen. Diese Kunstwerke und die Geschichten dahinter werden in den städtischen Museen Zittaus präsentiert.


Bis heute gibt es vielfältige Berührungspunkte zwischen Zittau und Italien: Für den Zittauer Geologen Curt Heinke (1890-1934) war Italien ebenfalls ein lohnendes Reiseziel. Von den Vulkanen Vesuv und Ätna brachte er Gestein mit, das in den Bestand des nach ihm benannten Museums gelangte. Im Zweiten Weltkrieg kämpften Soldaten aus der Oberlausitz in Italien und entdeckten während der folgenden Kriegsgefangenschaft ihre Liebe zu dem Land. Seit 1971 verbindet Zittau mit Pistoia eine intensive Städtepartnerschaft, die aus zeitgeschichtlichen Gründen bemerkenswert und bis heute von lebendigem Austausch geprägt ist.


Aktuelle Veranstaltungen und Vorträge


Die Verbindung zwischen Zittau und Italien lebt auch in aktuellen Events weiter. Öffentliche und Familienführungen, Vorträge und Lesungen finden im Rahmen der Ausstellung statt. Ein Highlight ist die Führung „Italienische Schätze der Wunderkammer“ am 21. Juli. Darüber hinaus ermöglicht das Ferienprogramm ab dem 9. Juli Schulgruppen, die Ausstellung interaktiv zu erleben.


Führungen


Öffentliche Führungen



  • Sonntag, 26. Mai, 11:00 Uhr

  • Sonntag, 16. Juni, 15:00 Uhr

  • Sonntag, 14. Juli, 15:00 Uhr

  • Sonntag, 11. August, 11:00 Uhr

  • Freitag, 3. Mai, 16:00–17:30 Uhr
    "Italienische Architektur und Städtebau in Zittau. Eine Stadtexkursion", Dr. Peter Knüvener, Treff: Museum Franziskanerkloster, Eintritt frei

  • Sonntag, 21. Juli, 15:00 Uhr
    "Italienische Schätze der Wunderkammer", Uwe Kahl


Familienführungen "Fantastisches Italien"



  • Mittwoch, 17. Juli, 14:00 Uhr

  • Donnerstag, 25. Juli, 14:00 Uhr

  • Dienstag, 30. Juli, 14:00 Uhr
    Gebühr: 1€ zzgl. Eintritt ins Museum

  • Sonntag, 18. August, 15:00 Uhr
    Führung zur Finissage, Dr. Peter Knüvener


Vorträge



  • Donnerstag, 6. Juni, 17:00 Uhr
    "Sehnsuchtsort Italien – auch für Geologen. Betrachtungen zu Sammlungsbelegen in den geowissenschaftlichen Sammlungen der Städtischen Museen Zittau", Dr. Andreas Gerth

  • Dienstag, 11. Juni, 17:00 Uhr
    "Eine historische Besonderheit. Die Städtepartnerschaft Zittau-Pistoia im Jahr 1971", Dr. Peter Knüvener, Bartholomäus Nowak, Werner Schnuppe (Bürgermeister 1972–77)

  • Dienstag, 18. Juni, 17:00 Uhr
    "Kulturelle Vielfalt im Schatten des Ätna. Die Insel Sizilien und ihre Geschichte", Christiane Elstner

  • Mittwoch, 7. August, 17:00 Uhr
    "Auch ich in Arkadien! – Italienreisen vom 17. bis 19. Jahrhundert", Dr. Peter Knüvener


Lesungen



  • Mittwoch, 12. Juni, 17:00 Uhr
    "Eine literarische Italienreise", mit dem Literaturzirkel des Schillerforums

  • Dienstag, 25. Juni, 18:00 Uhr
    "Italienische Reise" von Johann Wolfgang von Goethe in der Ausstellung mit Tilo Werner


Ausstellung


Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Pistoia, Alessandro Tommasi. Im Sommer erscheint ein Ausstellungskatalog.

Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, 10:00–17:00 Uhr | Pfingstmontag 10:00–17:00 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene: 6€, ermäßigt 4€ | Kinder bis zum 16. Lebensjahr frei
Führungen: 2€ zzgl. Eintritt | Vorträge: 4€, ermäßigt 3€
Wo: Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster, Klosterstraße 3,  02763 Zittau


Weitere Informationen stehen auf der Webseite des Museum Zittau bereit.

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  • Quelle: red / Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster
  • Erstellt am 13.05.2024 - 14:44Uhr | Zuletzt geändert am 20.05.2024 - 22:43Uhr
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