Petition für behutsame und nachhaltige Stadtentwicklung in Zittau

Zittau, 11. April 2013. Mit einer Petition an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel geht die Diskussion um das Fachmarktzentrum, das auf der Albertstraße in der Zittauer Altstadt in der Nähe des historischen Salzhauses errichtet werden soll, in eine neue Runde.

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Fachmarktzentrum erhitzt weiter die Gemüter

Ein Zittauer hat die Online Petition auf der Bürgerpetitions-Plattform AVAAZ erstellt. Er begründet dort ausführlich, weshalb es ihm so wichtig ist, "diesen üblen Center-Albtraum zu beenden" (Zitat).

Im Streben um den Erhalt des weitgehend noch baulich unverdorbenen Zittaus wird auch Prof. Gottfried Kiesow, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Ehrenbürger acht deutscher Städte, mit den Worten "Solange ich kriechen kann, werde ich Zittau und Görlitz helfen" angeführt.

Neben Befürchtungen, ein großes Einkaufscenter könnte das Zittauer Stadtbild stören, werden von Kritikern vor allem mögliche negative Auswirkungen auf den bestehenden Einzelhandel angeführt. Befürworter hingegen verweisen auf den desolaten baulichen Zustand der Albertstraße und das Abwandern von Kaufkraft in andere Städte.

Zur Online Petition:
Stoppt den Ruin der 775 Jahre alten Innenstadt von Zittau durch ein riesiges Einkaufszentrum!

Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Falsche Bild-Unterschrift

Von Peter Dorn am 12.04.2013 - 16:53Uhr
Herr Stänker, Ihr folgender Text unter dem Bild von Herrn Beier ist grob irreführend! "Ist das wertvoll oder kann das weg? Die Frage steht so nicht, will der Investor doch die Fassaden in sein Fachmarktzentrum integrieren."

Um Himmels Willen, Herr Stänker, das ist doch völlig falsch! Fragen Sie doch bitte gewisse Personen! Alle im Bild gezeigten Häuser sollen weg! Sogar das linke, sehr gut mit Fördermitteln sanierte Haus Albertstraße 20 soll abgerissen werden! Mittels Gutachten oder Schlechtachten besteht in Deutschland inzwischen Gefahr für allerlei!

Für die Albertstraße 18 würden 2 Familien mit einem Maurer dabei die Zukunft sichern. Freilich müsste man das Dach auf der Rückseite mit langen Bauschrauben oder alten Dachsparren erst mal stützen und nicht zusehen, wie alles verfällt und es nicht bloß als Hintergrund der Fotos von Centerbefürwortern nutzen... Die Albertstraße 16 und 14, also von links nach rechts gezählt, waren in der Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege von 4. Mai 2012 mit Recht die wertvollsten Denkmale im ganzen Bauareal. Am 30. Mai 2912 tagte der höchst fragwürdig "gerühmte" Gestaltungsbeirat etwa 4:40 Minuten OHNE Kenntnis der Stellungnahme des LfD, dieses Trägers öffentlicher Belange, und OHNE Kenntnis der zwei A1 großen Entwürfe des bezahlten Büros zu den Fassaden für dieses geplante schändliche Betonstahl-Geschwür am Herzen einer der wertvollsten historischen Innenstädte von ganz Sachsen! Und? Man stimmte blind ab zu 15 §§ der speziellen Gestaltungordnung für das Bauareal, welche die ansonsten für die Innenstadt übliche und jeden anderen u.U. finanziell in die Pflicht nehmende Gestaltungsordnung aushebelt!

Zur Albertstraße 16 hat ein Prof. ein Gutachten angefertigt. Er hat mir gesagt, dass er nicht weiter zur Nr. 14 gearbeitet habe. Der Investor AVW AG Buxtehude/Hamburg baut nicht mit seinem eigenen Geld, er sammelt gerade welches ein. 50 Millionen! Kenner sehen es für die Anleger als riskant an, ihr Geld dafür herzugeben!

Der Investor will die Albertstraße 16 und die 14 weghaben! Abrissbirne, Bagger und LKW brauchen weniger Intelligenz und Geld als eine womögliche Integration der Bauten in das Center, logisch. Die Albertstraße 14 besitzt u.a. Stuckdecken aus Barock und Rokoko, deren Bilder werden versteckt, nicht gezeigt! Die Albertstraße 14 ist architektonisch und stadtgeschichtlich so wertvoll, dass sie nicht geopfert werden darf! Es ist u.a. ein ehemaliges Bürgermeisterhaus!

WENN sich vernünftige Menschen das Luftbild der Stadt von dem Bereich ansehen, wird jeder von ihnen sagen: Es darf nicht sein, dass man zwischen die Häuser der Reichenberger Straße und der Franz-Könitzer-Straße bis hin zum schönen Garten der Familie Suetovius einen solch irren Betonpfropf rammelt! Nach der Sanierung der Bauten an der Südseite der Albertstraße und Entfernung unbrauchbarer Bauten wird ein großer innenhofartiger Bereich mit Gärten, Skulpturen, Wein und Balkons entstehen.

Also Lebensqualität für die Anwohner, nicht ungeheuerliche, beunruhigende, alles Leben einschränkende Verbauung mit Stahlbeton! Respekt muss her für Karl Friedrich SCHINKEL, Carl August SCHRAMM, Studienrat SCHORISCH, Prof. Gottfried KIESOW und viele andere, die sich um Zittau in höchst ehrenwerter Weise verdient gemacht haben! Nehmt EUCH ein Beispiel an Augustin Meyer, sofern ihr Vorbilder braucht!

Der Centerplan ist schon als bloßer Plan eine SCHANDE für Zittau!
Siehe: www.centergegner.de

Deutsche Stiftung Denkmalschutz zu Besuch... Dieses Jahr veranstaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für Interessierte, also womöglich auch für potentielle Spender, 4 Reisen in unsere Heimat. Das 4-Tage-Programm kostet bei Übernachtung im Einzelzimmer 786 Euro... Auch das Salzhaus wird besichtigt! Will man sich denn dann mit dem monströsen Center blamieren?
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Anmerkung der Redaktion:
Der Deitrag bzw.die Bildunterschrift stammt nicht von Herrn Stänker.

Korrektur (via Facebook)

Von Peter Dorn am 11.04.2013 - 20:47Uhr
Lieber Herr Stänker,

es ist sehr schön, dass Sie mein Anliegen multiplizieren. Bitte ändern Sie aber Zittauer in Großschönauer und ergänzen Sie bitte auch freundlicherweise die Adressaten, welche sichtbar werden, wenn man das kleine Dreieck rechts neben der Bundeskanzlerin antippt!

Sie werden sich vielleicht wundern, dass ich Staatsminister Markus Ulbig vom Freisstaat Sachsen nenne. Mit ihm habe ich am 12.11.2012 in Wismar schon persönlich zum Thema gesprochen. Er war extra von Dresden dorthin angereist, weil er persönlich einer Bürgerinitiative aus Leipzig gratulieren wolllte, welche ein 1912 errichtetes Kino retteten und dafür den Deutschen Preis für Denkmalschutz erhielten! Deren Mitglieder waren von 16-75 Jahre alt. Toll! Ja, Sie verstehen jetzt?! Staatsminister Ulbig ist als Innenminister in Sachsen auch für den Denkmalschutz zuständig.

Und bitte achten Sie unbedingt darauf, dass ich mich mit dieser Petition nur als einzelne Privatperson äußere, nicht als Mitglied der Bürgerinitiative "Eine bessere Mitte für Zittau"! Siehe Avaaz-Nutzungsbedingungen!

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 11.04.2013 - 08:18Uhr | Zuletzt geändert am 11.04.2013 - 08:57Uhr
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