Es nießt so schön, wenn Frühlingsblumen blüh'n

Es nießt so schön, wenn Frühlingsblumen blüh'n

Zittau, 7. April 2024. Seit einiger Zeit erfreut wieder eine Pracht weißer, gelber und lila Krokusse am Zittauer Grünen Ring die Augen und Objektive von Einheimischen und Besuchern. Bereits im Februar zeigten viele der kleinen Blumen an den ersten wärmenden Tagen zarte Blühversuche. Jetzt erstrahlt die Wiese um die alte Platane am Stadtring vollständig in Blüte, und die meteorologischen Aussichten für die nächsten Tage versprechen weiterhin Frühlingswetter. Eine perfekte Gelegenheit, einen Spaziergang entlang des Grünen Rings zu unternehmen und die Krokuspracht zwischen der Fleischerbastei und dem Schleifermännchen-Brunnen zu bewundern.

Des einen Freud, des anderen Leid: Der Frühling

Bild von apparat12.de

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Zwischen Blütenduft und Allergiebeschwerden

Zwischen Blütenduft und Allergiebeschwerden

Hatschi, hatschi, hatschi. Augenreib.

Bild von Corina auf Pixabay

Auch in diesem Jahr hat sich der Frühling erstaunlicherweise doch wieder aus seinem Winterquartier herausgepelzt. Überall blüht und grünt und duftet alles, was weder kreucht noch fleucht. Ein erfreulicher Anblick für jedes Auge, das nicht juckt. Und erquickliche Düfte für jede Nase, die nicht läuft. Denn für den Pollenallergiker ist dieses ganze Herumgeblühe und -gedufte ein rotes Tuch. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, bei von Pollenflug tief geröteten und tränenden Augen. Für viele Pollen-Allergiker ist es inzwischen nicht ungewöhnlich, dass ihre Leidenszeit inzwischen bereits im Januar oder Februar beginnt. In manchen Jahren beschert je nach Wetterlage schon die Weihnachtszeit eine erste Pollenkeule.


Die Qual der Wahl und die Wahl der Qual


Da die Symptome von Allergien sehr unterschiedlich ausfallen – von lästig über lebenserschwerend bis lebensbedrohlich – kann auch die Therapie sehr unterschiedlich ausfallen. Bei milderen Allergiesymptomen kommen häufig Cortison-Sprays und Antihistaminika zum Einsatz, um die Reaktion des Immunsystems auf Allergene zu reduzieren, also auf jene Stoffe, auf die der Körper allergisch reagiert. Zusätzlich können Pollenschutzgitter und Luftreiniger eingesetzt werden, um den Kontakt mit den Allergenen zu minimieren. Eine weitere Option ist die Hyposensibilisierung, auch bekannt als Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT). Dabei wird das Immunsystem über mehrere Jahre hinweg trainiert, die Auslöser der Allergie zu tolerieren. Diese Therapie kann in Form von Tropfen, Tabletten oder Injektionen in regelmäßigen Abständen verabreicht werden. Durch den kontinuierlichen Kontakt mit dem Allergen gewöhnt sich der Körper daran, und das Immunsystem reagiert nicht mehr überempfindlich auf den Auslöser.


Gerade bei leichteren Ausprägungen einer Allergie oder unterstützend zur Hyposensibilisierung kann eine begleitende Infusionstherapie die körpereigene Abwehr stärken und dauerhaft fit machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Allergiker auf Hausstaubmilben, Pollen, Lebensmittel oder tierischen Speichel und Schweiß – nein, es sind nicht die Haare! - reagiert. Eine Infusionstherapie agiert als kraftvoller Stimulans für das Immunsystem. Unser Körper benötigt eine Vielzahl von Mikronährstoffen wie Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die u.a. die körpereigene Immunabwehr stärken und die körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit steigern. Eine unausgewogene Ernährung, die Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika sowie akute oder chronische Entzündungen – wie sie auch bei Allergien auftreten können – können den Mikronährstoffvorrat erheblich reduzieren. In manchen Fällen ist der Körper daher auf eine externe Zufuhr dieser Mikronährstoffe angewiesen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.


Nicht gleich mit dem Holzhammer beginnen bei der Therapiewahl


Zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Hyposensibilisierung zählen Müdigkeit und Kraftlosigkeit, ebenso akute allergische Reaktionen. Auch diesen Nebenwirkungen kann eine begleitende Infusionstherapie entgegenwirken. Natürlich können Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Leistungsabfall auch andere Gründe haben – dennoch ist es wichtig, zunächst abzuklären, ob es sich um eine Mangelerscheinung handeln könnte. Mängel machen sich schleichend bemerkbar und werden häufig übersehen. Daher erfolgt vor Behandlungsbeginn immer eine Mikronährstoffanalyse um herauszufinden, an welchen Stoffen ein Mangel herrscht.


Wie jedes Frühjahr gilt für Allergiker: Allergische Reaktionen sollten ernst genommen werden, denn was mit leichten Beschwerden beginnt, kann sich zu allergischem Asthma entwickeln. Der Hausarzt kann durch verschiedene Tests wie beispielsweise den Pricktest feststellen, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren. Das hilft Betroffenen dann auch, gerade diese nach Möglichkeit zu vermeiden. Und nur gemeinsam mit dem Arzt des Vertrauens kann der Schwergrad der Allergie erörtert und ermittelt werden und anschließend die dazu passende(n) Behandlungsmethode(n) ausgewählt werden. Denn man sollte ja auch nicht mit Kanonen auf Pollen schießen, wie der Volksmund übertragenerweise so schön sagt.

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  • Erstellt am 06.04.2024 - 12:02Uhr | Zuletzt geändert am 07.04.2024 - 21:03Uhr
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