Heute MDR Musiksommer in Zittau

Zittau, 30. Juni 2017. Musik nicht nur aus, sondern zudem wie in der Barockzeit gibt es heute am Abend in der Johanniskirche Zittau zu erleben. Dafür sorgt der MDR Musiksommer, der hervorragende Konzerte – hier die "Rheinische Kantorei" und "Das kleine Konzert" mit ihrem Leiter Hermann Maxan – an schöne Orte in Mitteldeutschland bringt. Noch gibt es Tickets.
Abbildung: Die "Rheinische Kantorei", Foto: © Marin Roos.

Anzeige

Konzerttitel "Die Himmel erzählen" – Musik nach Worten Martin Luthers

Der Mensch braucht Bilder, um zu fühlen – davon war Martin Luther überzeugt. Deshalb ist seine Sprache so bildhaft und regt die Fantasie an. Von Luthers Worten und Schriften ließen sich seit der Reformationszeit viele Musiker inspirieren und vertonten seine Botschaften in unzähligen Werken. Besonders produktiv waren die Komponisten des Barock. In opulenten Instrumental- und Vokalstücken widmeten sie sich Luthers Lehre und malten seine Worte mit feinen Linien und schillernden Klangfarben prächtig aus.

Der Barock-Spezialist und Dirigent Hermann Max überträgt diese Werke mit der "Rheinischen Kantorei" und seinem Barock-Orchester "Das Kleine Konzert" zu uns in die Gegenwart. Im MDR Musiksommer sind die renommierten Musiker in der Reihe "Lutherorte" mit Luther-Musik von Schütz, Monteverdi, Schein u. a. zu Gast in Zittau.

Die Rheinische Kantorei hat sich seit ihrer Gründung 1977 der historischen Aufführungspraxis verschrieben und gilt seither als eines der führenden Vokalensembles für Alte Musik. Ein besonderer Schwerpunkt des Chores aus Dormagen ist die Aufführung vergessener Werke, die auf den zahlreichen Einspielungen wieder einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Ihr Gründer und Leiter Hermann Max ist eine der Schlüsselfiguren der Historischen Aufführungspraxis Alter Musik. Neben seiner Arbeit als Dirigent und Ensembleleiter ist er Editor, Dozent und Festivalleiter tätig und hat zahlreiche Werke, vor allem aus dem Barock, vor dem Vergessen bewahrt. Für seine Verdienste erhielt er unter anderem den Telemann Preis der Stadt Magdeburg und die Bach-Medaille der Stadt Leipzig. Auch Das kleine Konzert wurde von Hermann Max gegründet, ursprünglich um die anspruchsvollen Orchesterparts in den Aufführungen der Rheinischen Kantorei zu übernehmen. Inzwischen ist das meisterhafte Zusammenspiel auch in eigenen Konzerten mit reinem Orchesterrepertoire zu erleben.

Hingehen!
Freitag, 30. Juni, 19.30 Uhr,
Johanniskirchee Zittau.

Tickets kosten 27 Euro, ermäßigt 21 und für Schüler sechs, zu kaufen in der Tourist-Information Zittau auf dem Markt 1, telefonisch unter 0341 - 94 67 66 99 und online.

Vor dem Konzert besteht die Möglichkeit, an einer Stadtführung teilzunehmen. Treffpunkt ist 17.30 Uhr an der Tourist-Information. Die Führung muss beim Ticketkauf für einen symbolischen Betrag von einem Euro dazugebucht werden.



Kommentar:

Mit dem Konzert, das unter dem Titel "Die Himmel erzählen" steht, leistet der öffentlich-rechtliche MDR einen Beitrag zum Lutherjahr – und das, obgleich der allergrößte Teil der Mitteldeutschen konfessionslos ist. Das scheint den Rundfunkmachern womöglich suspekt, berichtet die Rundfunkanstalt doch anhand statistischer Analysen von Städten gar davon, dass, wo besonders viele Menschen gläubig sind, es besonders wenig Hartz-IV-Emfänger gebe, und in einer ostdeutschen Stadt mit einem sehr hohen Anteil Konfessionsloser der Anteil an Hartz-IV-Beziehern überdurchschnittlich hoch sei.

Ehe nun jemand in Hoffnung auf einen Job den Pfarrer aus der Andacht reißt sollte er den vom MDR unter den Tisch fallengelassenen Umstand bedenken, dass es auch Scheinkorrelationen gibt: Mit der MDR-Logik kann man nämlich auch beweisen, dass die Zahl der Geburten pro Frau dort besonders hoch ist, wo auch viele Klapperstörche leben. Das ist eine Scheinkorrelation, bedingt durch die Tatsache, dass Störche ihr Nest eher im ländlichen Raum bauen, wo die Menschen mangels sonstiger Ablenkung eher geneigt sind, nicht nur Kinder zu machen, sondern sie auch noch auf die Welt zu bringen.

Überhaupt beginnt das Lutherjahr, das immer mehr Blüten treibt und dessen Devotionalien man belustigt zur Kenntnis nehmen kann, mit seiner Überhöhung des Judenhassers auf die Nerven zu gehen. Die seltsame Denke – mancher oder vieler? – Christenmenschen zeigt sich auch in Äußerungen zur Ehe für alle oder zur Entstehung brauner Einstellungen.

Da muss man nicht noch zubuttern,

meint Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Kommentar: Fritz Rudolph Stänker | Foto Rheinische Kantorei: © Marin Roos, Foto Johanniskirche: © Zittauer Anzeiger
  • Erstellt am 30.06.2017 - 06:35Uhr | Zuletzt geändert am 30.06.2017 - 07:37Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige