Eurokrise, Niedrigzins – welche Altersvorsorge lohnt noch?

Zittau, 18. Januar 2017. Wer im Alter gut leben möchte, sollte in jungen Jahren vorsorgen und sparen. Diese These galt früher, doch seit der Eurokrise fühlen sich Sparer betrogen und enteignet. Die klassischen Sparformen wie Lebensversicherungen mit Kapitalbildung oder der Sparplan bei der Bank sichern eine wertsteigernde Anlage längst nicht mehr. Gegenwärtig gewähren Banken auf Geldeinlagen oftmals Zinssätze von weniger als einem Prozent. Für Lebensversicherungen gilt seit 2017 ein Höchstbetrag für den Rechnungszins (umgangssprachlich Garantiezins genannt) von 0,9 Prozent – ein Betrag, der mit ziemlicher Sicherheit von der Inflation aufgefressen wird. Der Bescheid von der staatlichen Rentenversicherung lässt ebenfalls keine Entwarnung zu; selbst die Politik hat das erkannt und weist auf die Bedeutung privater Vorsorge hin. Was kann der Verbraucher tun, um den Lebensabend nicht in Altersarmut zu verbringen und beim Sparen der Wertminderung seiner Ersparnisse zu entgehen?
Abbildung oben: Ein Sparschein zur Altersvorsorge? Geldanhäufung zum Null- oder Geringzins ist auf Dauer nicht zweckentsprechend.

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Die Anlage in Sachwerten im Fokus

Derzeit stehen Immobilien hoch im Kurs und gelten als die Altersvorsorge mit maximaler Sicherheit und Renditeaussicht. Doch nicht jeder Interessent hat den finanziellen Background zum Kauf eines Eigenheims ohne Finanzierung und die Verschuldung durch einen Kredit. Generell sind Baufinanzierungen derzeit so günstig wie nie, doch sollten sie mit Vorsicht und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.

Die Investition in ein Eigenheim oder eine Immobilie als Kapitalanlage lohnt sich vor allem dann, wenn der potenzielle Eigentümer mit einem gewissen Eigenkapitalanteil finanzieren kann und bei einem Kredit die Laufzeit passt. Wer nicht aufpasst, für den kann der Traum vom Haus zum Albtraum werden. Bei ungünstiger Finanzierung können Zins und Tilgung eines Kredits durchaus die in Anspruch genommene Kreditsumme verdoppeln. Anstelle bei Sachwerten primär an Immobilien zu denken, könnte sich eine neue Orientierung entsprechend des eigenen Budgets lohnen.

Alternativen zum Hauskauf bei Sachwertanlagen

Immer mehr Investoren mit begrenztem Budget nutzen die Möglichkeit, ihre Anlagen in Sachwerten dem vorhandenen Kapital anzupassen und von Krediten abzusehen. So stehen beispielsweise Weine und Wald hoch im Kurs und sind eine Möglichkeit zur Geldanlage in sich verknappende Ressourcen mit hohem Wertsteigerungspotenzial.

Generell bieten sich alle Formen der Investition an, die nicht mit der Eurokrise in Zusammenhang stehen und von der immer wieder geschmähten "Weichwährung" unbeeinflusst bleiben. Materieller Besitz unterliegt nicht der Inflation und wird in seinem Wert auch durch eine drohende Deflation nicht beeinträchtigt. Je knapper eine Ressource ist, umso höher wird grundsätzlich die Rendite bei der späteren Veräußerung sein und umso besser bietet sie sich nach genauer Prüfung als Kapitalanlage an.

Nicht minder beliebt sind Investitionen in Immobilienfonds, die oftmals vor allem in Regionen mit bester Performance und Infrastruktur überzeugen. Der Anleger besitzt bei Kapitalanlagen in Fonds zwar kein eigenes Haus, kann mit seiner Anlage in aussichtsreiche und gut gemanagte Fonds aber durchaus mit einer ansprechenden Rendite rechnen und sein Vermögen steigern.

Besserer Schutz vor Altersarmut nur durch Eigeninitiative möglich

Verlässt man sich auf die staatliche Rente, ist man schnell verlassen und muss am Lebensabend unter Umständen mit deutlichen Einbußen und Veränderungen rechnen. Die eigene Vorsorge gegen Altersarmut ist nicht nur mit einem hohen Budget oder über die Aufnahme von Krediten zur Immobilienfinanzierung, sondern auch mit vorhandenen Geldern möglich. Verbraucher, die den Niedrigzinsen, wie sie von den Banken oft geboten werden, entgehen möchten, können sich zugunsten einer Sachwertanlage gegen einen Sparplan entscheiden und die Finanzierung physischer Werte über einen bereits angesparten Betrag vornehmen. Mit Marktkenntnis und dem unvermeidbaren Quäntchen Risikobereitschaft lassen sich mit nahezu jedem finanziellen Background renditestarke Investitionen tätigen – wer sich auf diese Weise selbst kümmert tut etwas, um der Altersarmut zu entgehen.

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  • Quelle: red | Foto Sparschwein: Simon / USA-Reiseblogger, Foto Geldbörse: stevepb / Steve Buissinne, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 18.01.2017 - 07:29Uhr | Zuletzt geändert am 18.01.2017 - 09:19Uhr
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