Lehren oder nicht lehren, das ist die Frage in Seifhennersdorf

Ebersbach-Neugersdorf | Seifhennersdorf, 29. Oktober 2013. Die Fraktionen der CDU, der Freien Wähler und der FDP und ein freier Stadtrat haben sich von einer Stadträtin der Linken distanziert, weil diese - nach Ansicht der Räte nicht rechtskonform - die 6. Klasse in der Oberschule Seifhennersdorf unterrichtet. Die verteidigt sich jetzt.

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Lehrerin Peisert: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen."

Lehrerin Peisert: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen."
Die am 28. Oktober 2013 im Stadtrat Eberdbach-Neugersdorf verlesene Erklärung.

Die in den Stadtrat gewählte Lehrerin, die die 6. Klasse ehrenamtlich unterrichtet, ist Edith Peisert von den Linken. Sie sagt: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen."

Zur "Gemeinsamen Erklärung von den Stadträten der Fraktionen CDU, Freie Wähler, FDP und von nicht zu Gruppen oder Fraktionen gehörenden Stadträten der Stadt Ebersbach-Neugersdorf“ - gestern verlesen im Rat der Stadt Ebersbach-Neugersdorf - äußerte sich Edith Peisert wie folgt: "Meine ehrenamtliche Lehrtätigkeit, die hier kritisiert wird, verstößt weder gegen das Gemeinwohl der Stadt Ebersbach-Neugersdorf, noch ist sie unrechtmäßig.

Im August dieses Jahres haben mich Eltern der Seifhennersdorfer 6.Klasse angesprochen und um Hilfe beim Abdecken des Unterrichts gebeten. Ich habe dieser Bitte entsprochen. Kinder zu fördern, zu bilden, zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung beizutragen, ist für mich - unabhängig davon, ob sie in Neugersdorf, Seifhennersdorf oder anderswo leben, unabhängig von Streitigkeiten betreffs der Bildung dieser Klasse, die nun vor dem Bundesverfassungsgericht entschieden wird - eine Frage des Berufsethos. Ich helfe diesen Eltern und Kindern, weil meine Hilfe dort gebraucht wird, weil es diese 6.Klasse real gibt.

Diese Unterrichtstätigkeit in meiner Freizeit ist für mich ein Ehrenamt, das ich nach bestem Wissen und Gewissen erfülle - auch deshalb, weil ich Schulen als kulturelle Mittelpunkte der Kommunen sehe, die es zu erhalten gilt. Ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Verpflichtung als Stadträtin.

Mit der abgegebenen Erklärung soll meines Erachtens versucht werden, das Vertrauen der Bürger, die mich in den Stadtrat wählten, zu erschüttern. Umso mehr gab mir die gestrige Willensbekundung vieler Bürgerinnen und Bürger auf der Kundgebung die nötige Kraft und Stärke, sowohl meine Stadtratstätigkeit als auch meine Unterrichtstätigkeit engagiert fortzuführen."

Erfahren Sie die Hintergründe!

Zittauer Anzeiger vom 26. September 2013:
Oberland-Gymnasium Seifhennersdorf erhält moderne Medienausstattung


Zittauer Anzeiger vom 18. Juli 2013:
Mittelschule Seifhennersdorf: Kreistag Görlitz will Fakten schaffen


Görlitzer Anzeiger vom 14. Oktober 2012:
Sollte die Mittelschule Seifhennersdorf Opfer einer Polit-Intrige werden?


Zittauer Anzeiger vom 10. September 2012:
Gute Gründe für fünfte Klassen an Mittelschule Seifhennersdorf

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Lehrerin Edith Peisert / Oberschule Seifhennerdorf

Von Heliane Brauer am 30.10.2013 - 18:47Uhr
Ich habe große Achtung vor der Haltung der Lehrerin Edith Peisert. Ich kenne sie.

Kinder zu unterrichten ist ihre Lebensaufgabe. Dafür wird sie sich nicht verbiegen.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 29.10.2013 - 14:42Uhr | Zuletzt geändert am 10.05.2021 - 10:40Uhr
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