Rekorde beim 14. Neiße Filmfestival

Großhennersdorf, 15. Mai 2017. Das gestern zu Ende gegangene 14, Neiße Filmfestival kann Superlative verbuchen: Mehr Zuschauer, mehr Filmemacher, mehr Spielstätten, mehr Filme… Rund 6.300 Besucher – neuer Rekord – erlebten an 22 Spielorten entlang der Neiße in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen mehr als 130 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme. Dazu kamm ein Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Konzerten, einer Lesung und der traditionellen Festivalparty. Viele Regisseure und Filmemacher präsentierten ihre Filme persönlich. Mit nahezu 600 Einreichungen wurde auch hier ein rekord geknackt. Der Festivalfokus widmete sich 2017 der Macht des Glaubens, dem Einfluss von Glaube und Religion(en) auf die Gesellschaft.
Abbildung oben: Szene aus dem Publikumsliebling-Langfilm "Die Reste meines Lebens".

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Tschechische und slowakische Filme dominierten Wettbewerbe

"Wir freuen wir uns über die Resonanz von Zuschauern und Filmschaffenden, ebenso wie über das Engagement unserer Partner und Unterstützer. Ein besonderer Dank gilt unserem überwiegend ehrenamtlichen Team, ohne dass dieses Projekt nicht möglich wäre", so Ola Staszel von der Festivalleitung. Die wachsende Anerkennung, sowohl aus der Branche als auch aus Politik und Gesellschaft bestätige das Festivalteam in seiner Arbeit. Als Ausdruck dieser Anerkennung wertete sie nicht zuletzt den mit 5.000 Euro dotierten "Neiße-Filmpreis", der erstmals vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gestiftet wurde und als Talentförderung für die beste Regisseurin oder den besten Regisseur in der Kategorie Spielfilm verliehen wird.

Neiße-Filmpreis für "Špína" (Dreck)

Bereits am Sonnabend wurden in Warnsdorf (Varnsdorf) auf der Preisverleihung die Neiße-Fische vergeben. In den drei Wettbewerben des Festivals dominierten Filme aus Tschechien und der Slowakei. Der Neiße-Filmpreis der Sächsischen Kunstministerin für den besten Spielfilm ging an die tschechisch-slowakische Koproduktion "Špína" (Dreck) von Tereza Nvotová. "Die Geschichte der jungen Lena, die nach dem Missbrauch durch ihren Lehrer ihren Weg finden muss, gegen ein antiquiertes psychiatrisches System auf der einen und den Unglauben ihrer nächsten Umwelt auf der anderen Seite, hat uns in ihrer kraftvollen, rauen und extrem emotionalen Inszenierung überzeugt und atemlos zurückgelassen", so die Begründung der Jury.

Mit dem Preis für die beste darstellerische Leistung wurde Vanessa Szamuhelová für ihre Rolle als junges Mädchen in "Pátá loď" (Das fünfte Schiff) von Iveta Grófová ausgezeichnet. Den Preis für das beste Szenenbild vergab die Jury an Milan Býček für seine Arbeit an "Masaryk" (A prominent Patient) von Julius Ševčík.

"Normální autistický film" (Normal Autistic Film) von Miroslav Janek über drei Jugendliche mit Asperger Syndrom erhielt den Preis für den besten Dokumentarfilm. Der Preis für den besten Kurzfilm ging an "Fleur" (Blume) von Oliver Beaujard, ein liebevoll inszeniertes Märchen über einen Gärtner, der seine Aufmerksamkeit mehr den Pflanzen als seinem Sohn widmet – und über die Versöhnung in einer magischen Welt.

Spezialpreis des Filmverbands Sachsen und Ehrenpreis

Der Spezialpreis des Filmverbands Sachsen wird jährlich für einen Film vergeben, der sich mit Respekt und Toleranz anderen Kulturen nähert und einen Weg zum Dialog bereitet. Der Spielfilm "Szczęście świata" (Das Glück der Erde) von Michał Rosa erfüllte nach Meinung der Jury mit seiner poetisch und filmisch außergewöhnlich erzählten Geschichte diese Kriterien. Eine besondere Erwähnung gab es für den Dokumentarfilm "Dotknięcie Anioła" (Vom Wunder des Überlebens) von Marek Tomasz Pawlowski.

Der Ehrenpreis des Neiße Filmfestivals 2017 wurde dem tschechischen Regisseur Bohdan Sláma verliehen. Sláma gehört zu einer jüngeren Generation tschechischer Filmemacher, die der Tristesse des postsozialistischen Lebens nach 1990 mit Humor und Charakter herausragende Filme entgegensetzen.

Publikumspreise für "Die Reste meines Lebens" und "Simply The Worst"

Der Publikumspreis für den besten Langfilm aus dem gesamten Festivalprogramm ging an den Spielfilm "Die Reste meines Lebens" von Jens Wischnewski, beliebtester Kurzfilm wurde "Simply The Worst" von Johannes Kürschner und Franz Müller.

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Das nächste Neiße Filmfestival findet vom 15. bis 20. Mai 2018 statt.

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  • Quelle: red | Bildquelle: Neiße Filmfestival
  • Erstellt am 15.05.2017 - 18:29Uhr | Zuletzt geändert am 15.05.2017 - 18:55Uhr
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