Görlitz als Erinnerungsstätte: Das Schlesische Museum
Görlitz, 11. Februar 2015. Mit seiner Lage direkt an der polnischen Grenze kommt Görlitz eine besondere Rolle zu: Die Stadt wird oft als das Tor zu Schlesien gesehen. Diese Prägung ist an vielen Orten der Stadt spürbar – einen ganz besonderen Anziehungsort stellt das Schlesische Museum zu Görlitz in der Brüderstraße 8 dar. Die dargestellte Erinnerung an neun Jahrhunderte schlesischer Geschichte stößt stets auf großes Interesse, sowohl unter deutschen wie auch unter polnischen Besuchern.
Abbildung: Der Schönhof, ältester Renaissancebau der Stadt, beherbergt das Schlesische Museum zu Görlitz. Es befindet sich in der Brüderstraße in unmittelbarer Nähe des Untermarktes. Foto: © Görlitzer Anzeiger
Acht Themenbereiche bringen das alte Schlesien nahe
In acht thematischen Abteilungen wird in chronologischer Abfolge die Geschichte der Region dargestellt. Zunächst werden allgemein die in Schlesien gesprochenen Sprachen und gemeinsam existierenden Kulturen (die zur sprichwörtlichen "Schlesischen Toleranz" führten) geschildert, der letzte Bereich zeigt Flucht und Vertreibung der Deutschen als Folgen des Zweiten Weltkriegs.
Museumsdirektor Dr. Markus Bauer nimmt immer wieder ein großes Interesse unter Polen an der deutschen Geschichte wahr. Andererseits klammert seine Ausstellung, wie ein Besuch zeigt, die Neubesiedlung durch die Polen nach der Vertreibung der Deutschen weitestgehend aus: Das Görlitzer Museum sieht es nicht als seine Aufgabe, den Polen zu zeigen, was Schlesien heute ist - das bleibt eher den polnischen Partnern überlassen.
Gute Beziehung zu polnischen Museen
Auch in Polen gibt es einige kulturhistorische Einrichtungen, die sich mit der schlesischen Geschichte beschäftigen. Nach Zeiten der gegenseitigen Vorbehalte, insbesondere in der Nachkriegszeit, haben sich die Beziehungen mittlerweile sehr zum Positiven gewendet. So gehen beim Schlesischen Museum zu Görlitz viele Anfragen zu Kooperationen ein. Für das kommende Jahr gibt es ein gemeinsam mit dem Museum Glogau (Głogów) geplantes Projekt und 2016 soll in Breslau, das dann Europäische Kulturhauptstadt sein wird, gemeinsam mit einem Breslauer Museum ausgestellt werden.
Das Görlitzer Museum bleibt so, für Deutsche wie Polen, ein Ort gemeinsamer Erinnerung. Die Anreise ist aus beiden Richtungen gut möglich, auch eine Zugfahrt bietet sich an. Der Görlitzer Bahnhof ist nur eine reichliche Viertelstunde zu Fuß vom Museum entfernt und kann auch per Straßenbahn gut erreicht werden. Auch am Wochenende, inklusive sonntags, ist ein Besuch möglich und bietet sich gut für einen Wochenendausflug an.
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- Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 11.02.2015 - 11:12Uhr | Zuletzt geändert am 11.02.2015 - 12:01Uhr
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