Sterben die Raucher aus?

Sterben die Raucher aus?Zittau, 20. Juli 2022. Es ist durchaus ein politischer Erfolg: Hohe Preise und Rauchverbote etwa in Gaststätten haben die Zahl der Zigarettenraucher schrumpfen lassen. Dennoch: Im Jahr 2020 rauchte immerhin noch ungefähr jeder Vierte. Einige sind auf E-Zigaretten umgestiegen, die von Jugendlichen doppelt so oft genutzt werden wie von Erwachsenen (Quelle: Tabakatlas Deutschland 2020, herausgegeben vom Deutschen Krebsforschungszentrum).

Abb.: Manche rauchen nur deshalb weiter, weil sie befürchten, zuzunehmen, wenn sie aufhören
Symbolfoto: Milada Vigerova, Pixabay License
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Sind E-Zigarette und Tabakerhitzer Alternativen zur Tabakzigarette?

Eines muss man ganz klar sagen: Die einzige Alternative zum Zigarettenrauchen ist es, gar nicht zu rauchen. Nur hilft das nicht dem passionierten Raucher, der persönlich noch gar nicht soweit ist, dass der dem Tabakgenuss abschwören möchte. In dieser Gruppe haben sich die einfachen Tabakerhitzer einen Namen gemacht. Sie sind in ihrer Nutzung noch einfacher als ein E-Zigarette und das Raucherlebnis kommt dem der Tabakzigarette am nächsten. Was steckt dahinter?

Die Funktionsweise der E-Zigarette

Im Grunde ist die auch Vaporiser genannte E-Zigarette nichts anderes als ein Gerät, in dem eine elektrisch beheizte Wendel eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, zum Verdampfen bringt. Durch die Erhitzung werden Aromen entsprechend der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der einzelnen Liquids zur Entfaltung gebracht.

Mittlerweile gibt es unzählige Liquids in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen auf dem Markt. Zu unterscheiden ist insbesondere zwischen nikotinhaltigen Liquids und nikotinfreien. Ob Nikotin als eine der besonders schädlichen Substanzen eingeatmet wird, kann der Nutzer also selbst entscheiden, teils auch selbst dosieren und steuern. E-Zigaretten sind batteriebetrieben und es gibt keinen Verbrennungsvorgang wie bei herkömmlichen Tabakzigaretten. Kohlenmonoxid oder Teer entstehen im deutlich geringerem Umfang, wodurch Gesundheitsrisiken gegenüber dem herkömmlichen Tabakrauch sinken, wenn auch keinesfalls harmlos oder vernachlässigbar sind.

Um immer wieder neue Anreize zum Ausprobieren zu setzen, wird die Vielfalt der unterschiedlichen Liquids immer wieder durch neue Produkte ergänzt. Wer möchte, kann von Apfel-, Banane- und Mangogeschmack beispielsweise auch auf Kaffee, Schokolade oder Minze und mehr umsteigen. Ob sich eingefleischte Tabakraucher davon locken lassen?

Tabakerhitzer

Für herkömmliche Zigarettenraucher, die eine Alternative suchen, aber mit den Liquids der E-Zigaretten fremdeln, stellen die klassischen Tabakerhitzer eine Möglichkeit dar, die Last der Schadstoffe im Tabakrauch zumindest zu reduzieren. Diese dem Rauchen einer Zigarette nächstgelegene Variante ist ebenfalls eine E-Zigarette, allerdings mit einem recht großen Unterschied zur mit Liquid betriebenen: Hier wird Tabak erhitzt, aber nicht verbrannt. Solche E-Zigaretten werden deshalb als Tabakerhitzer oder im Englischen als tobacco heating systems bezeichnet. Diese Tabakerhitzer, wie etwa beim IQOS Tabakerhitzer beschrieben, erzeugen ähnlich wie die herkömmliche E-Zigarette eine Art Dampf, die besser Aerosol genannt wird.

Vergleich

Beide Varianten – E-Zigarette und Tabakerhitzer – verbrennen in keinster Weise Tabak, somit entsteht kein Rauch mit seinen toxischen und kanzerogenen Verbrennungsprodukten. Allerdings ist der Dampf der E-Zigarette, der aus den verschiedenen Liquids, die wiederum aus Glycerin, Propylenglykol, Aromen und Wasser bestehen, gewonnen und inhaliert wird, keinesfall gesundheitlich unbedenklich. Ebenso fehlen für die Inhalation der Aerosole aus den Tabakerhitzern Langzeiterkenntnisse, sicher scheint nur: Risikolos oder gar gesundheitsfördernd sind beide Varianten nicht.

Das Funktionsprinzip ist bei E-Zigarette und Tabakerhitzer ähnlich: Während beim Dampfen der E-Zigarette das Liquid erhitzt wird, ist es beim Tabakerhitzer lediglich der Tabak. Für manchen spielt eine Rolle, dass die Form der Erhitzer-Sets dem Aussehen einer normalen Zigarette deutlich mehr ähnelt. Neben dem vom Erhitzer produzierten Geschmack wird damit das Rauchen einer herkömmlichen Tabakzigarette noch realistischer nachgeahmt als bei E-Zigaretten mit Liquids.

Fakten auf einen Blick

Der klassische Tabakerhitzer ist ein batteriebetriebenes Gerät, das durch elektrisches Erhitzen von Tabak nikotinhaltige Emissionen erzeugt. Diese Tabakerhitzer heizen den jeweiligen Tabak in den dafür vorgesehenen Tabaksticks durch einen elektrischen Heizstab auf um die 350 Grad Celsius auf. Während hier im Vergleich zur herkömmlichen Tabakzigarette bei der deutlich niedrigeren Temperatur eine stark minimierte Schadstoffproduktion erfolgt, bleibt die Nikotinfreisetzung hingegen weiterhin stabil und gleichwertig mit einer konventionellen Tabakzigarette.

Bei E-Zigaretten wird, wie mehrfach geschildert, kein Tabak genutzt, sondern das sogenannte E-Liquid erhitzt. Die Liquids werden wie oben erwähnt im Depot einer E-Zigarette gelagert und durch den Verdampferkopf, der aus einem Heizdraht und Watte besteht und von einem elektronischen Akkuträger oder Mod angetrieben wird, verdampft. Die Vielfalt der Geschmacksrichtungen und Aromenwelt der Liquids ist hier aus Nutzersicht der ganz große Vorteil gegenüber dem Tabakerhitzer. Demgegenüber hat die Tabakerhitzung der E-Zigarette den Vorteil, dass sie eben Tabak erhitzt und dadurch auch schmeckt wie eine herkömmliche Tabakzigarette, nur eben mit einer deutlich geringeren Schadstoffbelastung.

Fazit

Wer von der herkömmlichen Tabakzigarette loskommen möchte, sollte am besten schlichtweg aufhören zu rauchen. Hilfen werden viele geboten, zu den ersten Anprechpartnern gehören Ärzte und Apotheker. Auf die normale E-Zigarette und ihre Liquids oder einen Tabakerhitzer umzusteigen sind gegenüber dem ganz Aufhören die schlechtere Alternativen, aber für jene, die noch gar nicht loskommen wollen vom Rauchen ein Weg, die Belastung des Körpers zu senken.

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  • Quelle: red | Foto: milivigerova / Milada Vigerova, Pixabay License
  • Erstellt am 20.07.2022 - 12:43Uhr | Zuletzt geändert am 20.07.2022 - 14:23Uhr
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