Nagelpilz: Erkennen und behandeln und vorbeugen

Zittau, 20. September 2016. Nagelpilz ist ein Tabuthema, über das Betroffene selbst mit einem Dermatologen oftmals nur sehr ungern sprechen. Dieser Ratgeber informiert über die Entstehung sowie über typische Symptome von Nagelpilz und erläutert moderne Behandlungsmethoden.
Abbildung links: © Flickr "Nagelpilz und Exanthem", Foto: Rosmarie Voegtli,
Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.

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Was ist Nagelpilz und wie entsteht er?

Der Nagelpilz - vom Fachmann Onychomykose genannt - wird in der Regel von Fadenpilzen verursacht. Nur in seltenen Fällen sind Schimmel- oder Hefepilze für die Pilzerkrankung verantwortlich. Fadenpilze fühlen sich auf der menschlichen Haut und auf den Nägeln sehr wohl, denn diese Bereiche enthalten jede Menge Keratin, von dem sie sich ernähren. Zusätzlich wird die Entstehung von Nagelpilz durch Wärme und Feuchtigkeit begünstigt.

Des Weiteren kann Nagelpilz als Folge einer unbehandelten Fußpilzerkrankung entstehen. Da die Erreger von Nagelpilz über Tage, Wochen oder sogar Monate in heruntergefallenen Hautpartikeln überleben können, ist das Ansteckungsrisiko in Schwimmbädern, Saunen sowie in Duschen von Fitnessstudios besonders hoch.

Typische Symptome von Nagelpilz

Nagelpilz, der durch Fadenpilze entsteht, macht sich zunächst am vorderen Rand des Nagels bemerkbar. Von hier aus breitet er sich über den gesamten Nagel aus. Entsteht der Hautpilz durch Hefepilze, entstehen die ersten Symptome hingegen am Übergang von Haut zu Nagel, dem sogenannten Nagelwall. Die Nägel verfärben sich und werden brüchig. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich der Nagel vollständig vom Nagelbett lösen. Typische Symptome von Nagelpilz sind zudem weiße Flecken oder Streifen, ein entzündetes Nagelbett und eine Verdickung der Nagelplatte.

Behandlungsmethoden

Während Fußpilz vom Betroffenen durchaus selbstständig behandelt kann, erfordert Nagelpilz aufgrund seiner Hartnäckigkeit grundsätzlich eine Diagnose und Behandlung durch den Arzt. Bleibt diese aus, kann der Nagel durch den Pilz vollständig zerstört werden. Außerdem besteht das Risiko, dass der Pilz auf benachbarte Nägel überspringt.

Zur Diagnose entnimmt der Arzt eine Nagelprobe und begutachtet diese unter dem Mikroskop. Anschließend wird mit Nagelspänen eine Pilzkultur angelegt, um die Pilzart zu bestimmen. Die Behandlung erfolgt mit sogenannten Antimykotika, welche die Pilze gezielt abtöten. Ist der Nagelpilz noch nicht zu weit fortgeschritten, ist eine äußerliche Behandlung mit Salben und Tinkturen in der Regel ausreichend. Nagelpilz, der bereits in tiefere Nagelschichten vorgedrungen ist, muss hingegen innerlich mit Tabletten behandelt werden. Die Behandlung von Nagelpilz ist sehr langwierig: Tabletten müssen meist über einen Zeitraum von drei Monaten eingenommen werden; bei Tinkturen erstreckt sich der Behandlungszeitraum auf bis zu sechs Monate.

Risikogruppen

Bei folgenden Personen ist das Risiko für eine Nagelpilz-Erkrankung besonders hoch:
  • ältere Menschen
  • Diabetiker
  • Menschen mit Durchblutungsstörungen
  • Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen (Medikamente, die das Immunsystem schwächen)

Auch Sportler sind gefährdet: Die erhöhte Schweißabsonderung führt in Kombination mit engen Sportschuhen zu aufgeweichter Haut, die für Fuß- und Nagelpilz besonders anfällig ist.

Nagelpilz effektiv vorbeugen

Durch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen ist es möglich, der Entstehung von Nagelpilz effektiv vorzubeugen:
  • bequeme, gut sitzende Schuhe aus atmungsaktiven Materialien (Leder, Mikrofaser) tragen
  • in Schwimmbädern, Saunen etc. stets Badelatschen tragen
  • Socken und Strümpfe bei mindestens 60 Grad waschen
  • Schuhe möglichst täglich wechseln
  • konsequente Nagel- und Fußpflege

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  • Erstellt am 20.09.2016 - 10:27Uhr | Zuletzt geändert am 20.09.2016 - 11:28Uhr
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