Erlösung für die Schauburg

Erlösung für die SchauburgZittau, 13. Februar 2013. Unter den traditionsbewussten Zittauern verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer, nach dem die Kollegen von Oberlausitz TV sie im Internet verbreitet hatten: Die Zittauer Schauburg, einst modernstes Kino der DDR und heute an Rande des Verfalls, hat neue Eigentümer! Den Kaufvertrag haben Thomas Göttsberger, Volker Kretschmer und Christoph Rosploch am 11. Februar 2013 unterschrieben - sie sind nun die "Schauburg GbR".

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Gemeinnützige Genossenschaft soll markantes Zittauer Gebäude retten

Gemeinnützige Genossenschaft soll markantes Zittauer Gebäude retten
Die Ziitauer Schauburg im Dezember 2006
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Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist eine Rechtsform, die in der Kürze der Zeit ohne große Formalitäten gegründet werden konnte, aber enorme persönliche Haftungsrisiken für die drei Gesellschafter mit sich bringt.

Auch deshalb soll zur Rettung der Schauburg eine gemeinnützige Genossenschaft entstehen. Dadurch können sich interessierte Bürger an der Rettung der Schauburg beteiligen, indem sie Anteile als Genossenschafter erwerben, spenden oder selbst Hand anlegen. Als gemeinnützige Genossenschaft gibt es keine Renditeinteressen, ihr Zweck ist vielmehr die Rettung der Schauburg. Rechtlich interessant ist, dass die Haftung Genossenschafter grundsätzlich auf die gezeichneten Genossenschaftsanteile begrenzt ist.

Dringend steht an, am Gebäude eine Notsicherung vorzunehmen. Dann müssen zuerst Dächer und Dachentwässerung repariert werden. Eine große Aufgabe wird auch die Entrümpelung des Schauburg-Kinos werden; sie ist die Voraussetzung für die erstmalige öffentliche Zugänglichkeit seit der Schießung im Rahmen von Führungen.

Schauburg History

Die Schauburg wurde im Jahr 1828 als städtisches Mehlmagazin erbaut, war von 1863 bis 1928 Reithalle und von 1928 bis 1991 Lichtspieltheater. Das markante Gebäude war auch zu DDR-Zeiten ein Zentrum der Kultur, so traten dort Ende der sechziger Jahre die legendäre Klaus-Renft-Combo Renft und weitere Bands auf.

Von 1977 bis 1979 wurde das Kino im Stil der siebziger Jahre umgebaut. Es entstanden ein Klubkino und die Visionsbar - zu seiner Zeit eines der modernsten DDR-Kinos.

Der Lichtspielbetrieb wurde noch bis 1991 fortgesetzt. In diesem Jahr wurde die Schauburg zusammen mit 21 weiteren Kinos der damaligen Bezirksfilmdirektion Dresden an eine wetsdeutsche GbR verkauft. Die seitdem unterlassene Instandsetzung des Gebäudes gab es dem Verfall preis.

Initiator der nun begonnenen Rettung der Schauburg ist das Stadtforum Zittau, das einen Aufruf zur Rettung des Gebäudes herausgegeben hatte.

Schauburg-Retter werden!

Wer sich vorstellen kann, sich an der Schauburg-Genossenschaft oder an ersten Rettungseinsätzen zu beteiligen, kann - in kleinen Gruppen - nach Terminabsprache die Schauburg besichtigen.
Kontakt: E-Mail schauburg-zittau@web.de oder Handy 0175 - 2 02 03 27

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 13.02.2013 - 12:09Uhr | Zuletzt geändert am 03.03.2021 - 18:34Uhr
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