Freiwillige im Schnitt fast zweimal täglich ausgerückt

Zittau. Knapp 670 Einsätze waren es, zu denen im zu Ende gehenden Jahr die Freiwilligen Feuerwehrleute des Landkreises Löbau-Zittau gerufen worden sind. Bis Mitte Dezember mussten die Kameradinnen und Kameraden zu 163 Bränden ausrücken. Darunter waren elf Großbrände, unter anderem im alten Zollamt Zittau und in einem Getreidesilo im Löbauer Ortsteil Eiserode.

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Nachwuchsprobleme auch bei der Freiwilligen Feuerwehr

Etwas unter der Vorjahreszahl lagen mit 400 die anderen Einsätze. So mussten eingeklemmte Unfallopfer befreit, Wasser- und Sturmschäden beseitigt sowie Menschen oder Tiere aus Notlagen gerettet werden. Nicht in dieser Statistik enthalten sind die jährlich etwa 100 Fehleinsätze durch böswillige Alarmierung oder durch Fehlalarm von Brandmeldeanlagen.

Unverzichtbar ist die Ausbildung der Feuerwehrleute. Ein Dienstanfänger muss rund 180 Ausbildungsstunden absolvieren, ehe er bei Bränden oder anderen Hilfeleistungen eingesetzt werden kann. 56 Kameraden schlossen erfolgreich den Grundlehrgang ab, weitere 213 Feuerwehrangehörige nahmen an einem Lehrgang auf Kreisebene teil. 139 Kameradinnen und Kameraden des Landkreises besuchten Aus- und Weiterbildungslehrgänge an der Landesfeuerwehrschule Sachsen.

„Eine beachtliche Zahl, da diese Lehrgänge nicht in den Freizeitbereich fallen und somit in den meisten Fällen eine Freistellung durch den Arbeitgeber erforderlich ist“, würdigte Landrat Günter Vallentin jüngst auf einer Auszeichnungsveranstaltung für langjährige Feuerwehrmitglieder auch die Arbeitgeber, die Verständnis für die Belange der Feuerwehr haben.

Problematisch bei der Vielzahl von Einsätzen sind der Mitgliederschwund und der fehlende Nachwuchs. Eine Überprüfung im vergangenen Jahr ergab, dass von 67 Ortsfeuerwehren nur 31 auch am Tag voll einsatzbereit waren. Über die Hälfte ist, zumindest am Tag, auf Hilfe und Unterstützung benachbarter Wehren angewiesen. Eine Belastungsprobe, stellte Vallentin fest, die ohne handfeste Maßnahmen der politischen Entscheidungsträger nicht lösbar sei.

Im Landkreis gibt es 33 Gemeindefeuerwehren, die wiederum in insgesamt 68 Ortsfeuerwehren unterteilt sind. Mit Stand vom 1. Januar 2007 hatten sie 1845 aktive Mitglieder. Vor zehn Jahren waren es noch rund 2300.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 30.12.2007 - 02:38Uhr | Zuletzt geändert am 30.12.2007 - 02:38Uhr
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