Tillich hebt Daumen für Freie Republik Schwarzenberg

Schwarzenberg/Erzgebirge, 9. September 2013. Sensation zum gestrigen Festumzug zum Tag der Sachsen: Im Festumzug taucht eine russische Staatslimousine älteren Baujahrs, beschriftet mit "Die Regierung", auf, nimmt an der Ehrentribüne die Parade der vereinten Politprominenz ab und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hebt den Daumen! "Das ist eine schöne Anerkennung für die Regierungsarbeit in Schwarzenberg", freut sich der mitfahrende russische Verbindungsoffizier, "und selbstverständlich für die nach dem Null-Mächte-Status geduldete provisorische Stadtverwaltung."

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Geheimnisvolle Limousine wieder aufgetaucht

Thema: Tag der Sachsen

Tag der Sachsen

Der Tag der Sachsen is das größte Volks- und Heimatfest in Sachsen. Es wird jährlich in einer anderen Stadt ausgerichtet.

Wie die ominöse Limousine zwischen dem Stefan-Heym-Festwagen und dem Schützenverein in den Festumzug gelangen konnte, ist im Moment noch unklar. Im offiziellen Programm ist sie jedenfalls nicht aufgeführt.

Widersprüchliches Propagandamaterial

Für weitere Aufregung dürfte das aus dem Auto heraus verteilte Propagandamaterial sorgen, in dem beteuert wird: "Niemand hat die Absicht, eine Freie Republik Schwarzenberg zu errichten." Das widerspricht den bereits vor einigen Jahren bekannt gewordenen Bestrebungen einer Gruppe namens ZONE, das Gebiet der ehemaligen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg unter eigener Flagge aus dem deutschen Staatsterritorium herauszulösen. Der Schriftverkehr mit diversen Stellen zu diesem Thema ist belegt.

Stadtverwaltung kann vorerst weitermachen

Im Kurzinterview aus dem rollenden Fahrzeug heraus machten Regierungsmitglieder allerdings deutlich, dass man keine kurzfristigen Änderungen am aktuellen Status quo beabsichtige. Besonders mit der Arbeit der Schwarzenberger Stadtverwaltung bei der Vorbereitung und Durchführung sei man hochzufrieden: "Da hat das Team um Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer ein perfektes Management hingelegt." Das sei eine gute Voraussetzung dafür, dass sie vorerst bis zu den nächsten Wahlen im Amt bleiben könne.

Auch die bewaffneten Organe der Ordnungsmacht haben den Tag der Sachsen mit Bravour hinter sich gebracht: "Die Beamten in Uniform und Zivil waren jederzeit gut erkennbar im Stadtbild präsent und handelten freundlich, entschlossen und konsequent. Man hatte das gute Gefühl, jederzeit ihren Transportservice in Anspruch nehmen zu können."

Familie Tillich sichert sich Schwarzenberg-Pässe

Als Erfolg der eigenen Arbeit wertet die Regierung, dass sich an der Pass-Stelle der Freien Republik Schwarzenberg in den vergangenen Tagen immer wieder Schlangen gebildet hatten. Die hier ausgestellten Pässe bringen ihren Besitzern weltweit Reputation und Sympathie ein. Ministerpräsident Tillich hatte sich als kluger und vorausschauender Mann bereits vor einigen Jahren einen Pass der Freien Republik Schwarzenberg ausstellen lassen und gestern diesen Akt für seine Gattin wiederholt.

Wo ist Chokolada?

Spurlos verschwunden scheint inzwischen Chokolada, eine frühere Agentin. "Wer weiß, wo das Täubchen hingeflogen ist, pickt mal hier, pickt mal da", so der namentlich nicht genannt sein wollende Verbindungsoffizier auf die Frage des Görlitzer Anzeigers. Der wird das weitere Schicksal der Frau, die sich in Schwarzenberg ein bürgerliches Leben aufbauen wollte, im Auge behalten. Sie hatte mit ihren Beziehungen für Kontakte der Schwarzenberger Regierung bis in das Umfeld des Kremls gesorgt.

Hintergründe im Görlitzer Anzeiger vom 30. August 2013:
Spätes Geschenk eines Besatzers?


Mehr:
http://www.freie-republik-schwarzenberg.de

Abbildung ganz oben:
Da war der Daumen schon wieder unten und Ministerpräsident Tillich winkt weiter mit offener Hand. In der Sitzreihe mit Tillich u.a. Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und die Schwarzenberger Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer.
Foto: BeierMedia.de

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  • Quelle: Thomas Beier, Fritz Rudolph Stänker | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 09.09.2013 - 06:36Uhr | Zuletzt geändert am 09.09.2013 - 07:46Uhr
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